Gott spricht meine Sprache

Kein Buch wurde wohl in so viele Sprachen übersetzt wie die Bibel: Die Bibelgesellschaften in aller Welt haben einen wesentlichen Anteil daran, dass immer mehr Menschen sie lesen können.

Morgengedanken 8.2.2015 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Die Bibel und mit ihr die Botschaft der Bibel zu den Menschen zu bringen, ist eine faszinierende und herausfordernde Aufgabe! Die Bibel ist schließlich gemeinsame Grundlage des Glaubens für Christinnen und Christen der verschiedenen Kirchen und Konfessionen in aller Welt. Die Schriften der Bibel, Altes und Neues Testament, entstanden über einen Zeitraum von etwa tausend Jahren, niedergeschrieben in den Sprachen Hebräisch und Griechisch.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft

Die Bibel in 511 Sprachen

Heute werden diese Schriften in tausende Sprachen übersetzt. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, auch eine langwierige, die auf Bibelübersetzerinnen und Bibelübersetzer wartet! Durchschnittlich zehn Jahre dauert es, bis eine Bibelübersetzung fertiggestellt ist. Bibelgesellschaften erarbeiten Bibelübersetzungen dann, wenn die Kirchen vor Ort eine Übersetzung benötigen und darum bitten. Übersetzt wird immer in Teams, wobei insbesondere den „Muttersprachlern“ eine ganz wichtige Rolle zukommt. Theologen und Linguisten arbeiten dabei zusammen, Probetexte werden den Kirchen vorgelegt: all das, damit die biblische Botschaft im wahrsten Sinne des Wortes ankommt, Menschen sie verstehen können und die Sprache sie anspricht. Ja, die Bibel ist und bleibt unangefochten das meist übersetzte Buch der Welt: In 2.650 Sprachen der Welt ist zumindest ein Teil der Bibel übersetzt worden; immerhin das Neue Testament gibt es in 1.295 Sprachen. Eine vollständige Bibel, Altes und Neues Testament in derzeit 511 Sprachen.

Staunenswert! Aber mehr als 7.000 Sprachen werden weltweit gesprochen – damit bleibt Bibelübersetzung zentraler christlicher Auftrag und unerledigte Aufgabe. Damit immer mehr Menschen freudig sagen können: „Jetzt spricht Gott auch meine Sprache!“