Sprachen wandeln sich

Die Arbeit an einer Bibelübersetzung ist nie abgeschlossen: Die Sprachen wandeln sich – junge Menschen verstehen oft die altertümelnden Formulierungen früherer Generationen gar nicht mehr. Eine interessante Tätigkeit – für Sprachwissenschaftlerinnen und Theologen...

Morgengedanken 9.2.2015 zum Nachhören:

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Dass Menschen einen Zugang zur Bibel und ihrer befreienden Botschaft bekommen, ist eine vielseitige und lohnende Aufgabe. Die Bibel zu übersetzen in die Sprachen der Welt ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben der Bibelgesellschaften. Aus den Urtexten Hebräisch und Griechisch, im Auftrag und in Zusammenarbeit mit den Kirchen, im Team auf wissenschaftlich verantworteter Basis mit entscheidender Mitwirkung der Menschen vor Ort wird solche Übersetzungsarbeit geleistet.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft

Markusevangelium für Georgien

Doch selbst wenn es in einer Sprache schon längst eine Bibelübersetzung gibt, heißt das noch lange nicht, dass die Menschen sie auch verstehen! Sprachen sind dem Wandel unterworfen und damit braucht jede Zeit auch ihre Bibelübersetzung! So gibt es neben den „Erstübersetzungen“, wo erstmals die Bibel in eine Sprache übersetzt wird, auch sogenannte „Revisionen“, Überarbeitungen und Verbesserungen bereits vorhandener, jahrzehntealter Bibelübersetzungen mit Angleichung an den veränderten Sprachgebrauch. Schließlich gibt es aber auch Neuübersetzungen, wo in eine Sprache, in der es bereits eine Bibelübersetzung gibt, die Bibel ganz neu übersetzt wird.

So zum Beispiel in Georgien: Insbesondere für junge Menschen soll die Bibel in modernes Georgisch übersetzt werden! Schließlich will die nächste Generation mit dieser leicht verständlichen Übersetzung von der Botschaft der Bibel überzeugt werden, damit sie die Bedeutung der Bibel für ihr eigenes Leben entdecken kann! Noch in diesem Jahr soll das Markusevangelium als Pilotprojekt veröffentlicht werden.