Verbotenes Buch

Früher einmal war die Bibel ein verbotenes Buch. Das so genannte „einfache Volk“ durfte keine besitzen. Das hat sich erst mit der Reformation zu ändern begonnen. In manchen Ländern ist die Bibel bis heute eine heiß begehrte Mangelware.

Morgengedanken 11.2.2015 zum Nachhören:

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Die Bibel und mit ihr ihre Botschaft zu den Menschen zu bringen, in aller Welt, ist eine faszinierende, aber auch herausfordernde Aufgabe. Zuallererst muss natürlich die Bibel übersetzt werden in die Sprachen der Welt. Doch selbst wenn es in einer Sprache bereits Bibelübersetzungen gibt, heißt das noch lange nicht, dass alle Christinnen und Christen bereits einen Zugang zur Bibel hätten.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft

1 Million Bibeln für Kuba

Ein Land, in dem Bibeln augenblicklich noch knapp und begehrt sind, ist Kuba. Etwa vierzig Prozent der Gläubigen in Kuba haben noch keine Bibel. Diejenigen, die eine Bibel besitzen, hüten sie wie einen Schatz! Denn Bibeln sind noch Mangelware. Und das in einem Land, in dem die christlichen Kirchen großen Zuspruch und geistliches Wachstum erleben – ja, Vertreter der Kirchen sprechen von einem Wachsen der Kirchen in einer Art und Weise, wie es überhaupt nur der Heilige Geist möglich machen könne. Wer eine Bibel besitzt, setzt alles daran, sie um jeden Preis zu erhalten. So sieht man denn auch in Kirchen und bei Bibelrunden völlig zerlesene und zerfallende Bibeln, die mit allen erdenklichen Mitteln repariert, geklebt und deren Seiten notdürftig zusammengehalten werden.

Dieser Zustand soll bald Geschichte sein: Eine Million Bibeln für Kuba – so der Titel des ambitionierten Projektes der Bibelgesellschaften, das Jung und Alt in Kuba einen Zugang zur Bibel ermöglichen soll. Damit viele Menschen in den freudigen Ausruf einer älteren Dame einstimmen können, die im Rahmen des Projektes eine Großdruck-Ausgabe der Bibel bekam: „Das ist mein schönstes Geschenk!“