Mundart

Auch wenn in den meisten Situationen üblicherweise die Schriftsprache verwendet wird, gibt es doch Dinge, die die Mundart besser trifft.

Morgengedanken 15.2.2015 zum Nachhören:

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Mit der Sprache ist es so eine Sache. In meiner Schulzeit wurde alles dazu getan, um uns die Rede in der Schriftsprache beizubringen. Ausdrücken, was wir wirklich wollten, knapp und einfach und treffend, das konnten wir aber am besten im Dialekt.

Peter Hausberger
ist römisch-katholischer Pfarrer in Salzburg-St. Peter

„de engl und de leit“

Folgender Satz von Johann Wolfgang von Goethe ist mir untergekommen: „Jede Region liebt ihren Dialekt, sei er doch eigentlich das Element, in welchem diese Seele ihren Atem schöpfe.“ Mittlerweile werden mehr und mehr Lieder vermarktet, die in Mundart komponiert sind. Vieles davon ist Dutzendware, aber es sind einige sensible, qualitätsvolle Lieder darunter. Als religiöse Sprache ist die Mundart selten anzutreffen. Es ist auch besonders herausfordernd, die Inhalte so wiederzugeben, dass sie theologisch stimmig sind. Ein bemerkenswerter Versuch war es bereits vor Jahrzehnten, das Neue Testament auf Wienerisch zu übertragen, und einige Projekte in anderen Dialekten folgten.

Der emeritierte Dogmatikprofessor Dr. Gottfried Bachl, ein Oberösterreicher, hat vor zwei Jahren mundartliche Gedichte herausgegeben. Auch wenn mein heimatlicher Dialekt die Wildschönauer Mundart ist, habe ich den Gedichtband „om ba de engl – heruntt ba de leit“ mit großem Vergnügen laut vor mich hin gelesen. Es sind Gedichte voller Humor und großer innerer Aufrichtigkeit. Diese Ehrlichkeit steckt an.

Buchtipp:

Gottfried Bachl, „om ba de engl – heruntt ba de leit“, Verlag Plöchl-Druck GmbH