Göttliche Begleiter

Die „Godn“ und der „Göd“ können sehr wichtige Bezugspersonen im Leben sein. Ingrid Leitner denkt über die Bedeutung der beiden Begriffe „Godn“ und „Göd“ nach.

Morgengedanken 20.2.2015 zum Nachhören:

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Meine 87-jährige Firmpatin ist ziemlich fit. Sie schafft ihren Haushalt allein, hilft in der Kirche des Ortes mit, macht öfter Besorgungen für Nachbarinnen und anderes mehr. Was sie so beliebt macht bei mir und bei allen ihren Tauf- und Firmpatenkindern aller Altersstufen, das ist, dass sie sich wirklich und ehrlich für uns interessiert. Wir sagen „Godn“ zu ihr. Mit der Godn Zeit zu verbringen, das baut auf.

Ingrid Leitner
ist Pastoralassistentin in der römisch-katholischen Pfarre Salzburg-St. Peter

Geistliche Eltern

„Godn, Göd“, woher kommt dieses Wort? Angeblich kam es aus dem angelsächsischen Sprachraum im Mittelalter nach Österreich. Auf Englisch sagt man „Godmother“ und „Godfather“ also „geistliche Mutter“ und „geistlicher Vater“. Godn und Göd begleiten das Göttliche in einem Menschen. Das ist eine schöne Erklärung für die Aufgabe einer Patin, eines Paten bei Taufe und Firmung: Mit den Eltern zusammen Begleiter, Begleiterin im Glauben und Leben zu sein. Mit Gespür und Feinfühligkeit auf das göttliche Leben zu achten, das in einem Kind wächst.

In diesem Sinn sind Godn und Göd wirklich geistliche Mutter und geistlicher Vater, die etwas mit Gott zu tun haben. Patinnen und Paten haben den festen Wunsch, das Beste für das ihnen mitanvertraute Kind zu tun und eine gute Beziehung zur Patentochter, zum Patensohn zu gestalten.