Morgenritual

Der Wecker klingelt! Also ab ins Bad, anziehen, Kaffee kochen, schnell frühstücken und los geht’s. Ein solches oder ähnliches Morgenritual kennen wahrscheinlich viele - ein hektischer Start in einen hektischen Tag.

Morgengedanken 17.3.2015 zum Nachhören:

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Heute lade ich Sie ein, drei Übungen mit mir zu machen: Die „Betrachtung des Spiegels“, die „Betrachtung des Kalenders“, die „Betrachtung der Zeitung“. Der vor 20 Jahren verstorbene Bischof von Aachen, Klaus Hemmerle, nannte sie sein „persönliches Morgengebet“. Einfach und dennoch tief.

Wilhelm Krautwaschl
ist Regens des Grazer Augustinums

Wenn ich mich am Morgen im Spiegel sehe, kann der Gedanke hochkommen: Da lacht dir also ein Mensch verschlafen entgegen, den Gott unendlich liebt. Die Termine im Kalender werden so plötzlich zur Möglichkeit, keinen Augenblick nur einfach vergehen zu lassen, sondern jeden als einzigartigen Moment meines einzigartigen Lebens zu gestalten. Und die „Betrachtung der Zeitung“? All diese schrecklichen Nachrichten, die zu lesen und zu hören sind? Die wird dann zur Möglichkeit, mich als Teil dieser großen Welt zu empfinden: Ich bin nicht allein auf diesem Planeten. Ich kann mich nicht einfach von dem absentieren, was sich außerhalb meiner Erfahrungswelt abspielt. Ich bin gerufen, mein Wissen um Gott, meinen Glauben, in genau diese Welt einzubringen.

Spiegel, Kalender und Zeitung: Alltägliche Möglichkeiten, um Gott in meinem Leben wirklich lebendig werden zu lassen.