Gesunder Egoismus
Morgengedanken 20.3.2015 zum Nachhören:
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Sie kennen sicher einige Helden des Alltags. Menschen, die nicht klein beigeben oder sich nach dem Wind drehen. Menschen, die sich hingebungsvoll aufopfern in der Pflege für andere, Menschen denen das Wohlergehen des Nächsten am Herzen liegt. Menschen, die sich engagieren. Solche Zeitgenossen bloß als „Gutmenschen“ zu sehen trifft meines Erachtens nicht den Kern. Denn: Eigentlich ist es uns Menschen in die Gene eingeschrieben, miteinander und füreinander da zu sein. Schon, dass wir überhaupt existieren verdanken wir nicht uns selbst. - Wir sind berufen zu lieben. Weil wir dadurch uns selbst neu und vertieft kennenlernen.
Wilhelm Krautwaschl
ist Regens des Grazer Augustinums
Wenn ich den Anderen im Blick habe, dann heißt das ja nicht, dass ich zu kurz komme; wenn ich die Andere neben mir wahrnehme, dann merke ich: Mein persönliches Dasein ist weit mehr als das, was ich bin. Der Mensch neben mir bereichert es mit neuen Blickwinkeln, mit anderen Einsichten, mit vielleicht unbekannten Wegen, ein Problem zu lösen. - Seiner Berufung als Mensch zu folgen, zu lieben und damit aus dem Bunker des eigenen Ich herauszutreten, lässt den Menschen reifen. Und damit beginnt das, was mit einem “Leben in Fülle” gemeint ist, erfahrbar zu werden.