Hinführung

Das Wort „Defizit“ ist in erster Linie aus der Politik bekannt: Ein Budget scheint es beispielsweise nur mit einem Defizit zu geben: Defizite hat aber im Grunde jeder Mensch.

Morgengedanken 19.4.2015 zum Nachhören:

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Defizite begleiten uns ständig, ja, ein Leben lang. Egal wo wir sind oder hinschauen, überall entdecken wir Defizite, erleben wir Mangelerscheinungen bei uns selber und bei den anderen, in der Politik wie in der Wirtschaft, in unserer Kirche wie auch in der Schöpfung.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Auf Defizite fixiert

Daher will ich mich in dieser Woche mit häufigen Defiziten beschäftigen, mit den materiellen Defiziten oder mit der Frage nach Armut und Gerechtigkeit, mit unseren physischen Defiziten, bzw. dem Thema Krankheit, mit den psychischen Problemen und der damit verbundenen Angst, mit den sozialen Defiziten, bzw. der Frage nach unseren Beziehungen und mit dem Orientierungsdefizit oder der Frage: Was gibt mir Sinn in meinem Leben?

In vielen Gesprächen erlebe ich, dass Menschen in ihren eigenen Defiziten oder jenen ihrer Mitmenschen stecken bleiben, sie sich also nur mehr auf diese Defizite fixieren. Die Botschaft von Ostern motiviert mich dazu, meine Defizite zu benennen, um zu sehen, was bewirken sie, wie kann ich sie bearbeiten, verändern und womöglich sogar ganz beseitigen? Jesu Weg endet nicht am Kreuz, sondern führt zur Auferweckung. Gott möchte auch mich trotz aller Defizite aufrichten und befreien.