70 Jahre Befreiung des KZ Mauthausen

Themen: Buch über den KZ-Überlebenden Hermann Kagerer, als Guide im Museum Mauthausen, Besuch im Mutter-Kind-Haus Immanuel, neues Buch von Adolf Holl und ein Kurzessay von Pater Karl Schauer

Kein böses Wort vom „Hermann-Onkel“ – Über den Mauthausen-Überlebenden Hermann Kagerer

Am 10. Mai findet die große offizielle Gedenk- und Befreiungsfeier für das Konzentrationslager Mauthausen statt - ein paar Tage nach dem 70. Jahrestag der dortigen Ankunft US-amerikanischer Truppen am 5. Mai 1945 und zwei Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 10.5.2015, 7.05 Uhr, Ö1

Zu den rund 90.000 in Mauthausen Ermordeten zählt unter anderem Marcel Callo, ein inzwischen selig gesprochener Aktivist der katholischen Arbeiterbewegung Frankreichs. Andere, wie etwa die Publizisten Leon Zelman und Simon Wiesenthal, haben das Lager überlebt.

Buchtipp:
Josef Kagerer, „Du hast mir Raum geschaffen in der Bedrängnis. Der Geistliche Hermann Kagerer - gezeichnet von Weltkrieg und NS-Zeit“, Wagner Verlag

Überlebt hat auch Hermann Kagerer, ein katholischer Geistlicher, der gegen das NS-Regime aufgetreten war. In Ried im Innkreis hatte er sich die örtlichen NS-Funktionäre zu erbitterten Feinden gemacht. Das geht aus einem nun erschienen Buch über das Leben Hermann Kagerers hervor. Zahlreiche Selbstzeugnisse enthält es, keine Abrechnung mit den Tätern, wie man es vielleicht erwarten könnte, sondern sachliche Schilderungen des dort erlebten Grauens. – Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Ein grauenvoller Arbeitsplatz – Gedanken eines Guides in der Gedenkstätte Mauthausen

Wie erwähnt sind vor 70 Jahren, am 5. Mai 1945, erstmals Einheiten von US-Truppen im Konzentrationslager Mauthausen eingetroffen, es war der Beginn der Befreiung der Überlebenden dieses größten KZs in Österreich. Ab 1949 ist das ehemalige KZ zu einer Gedenkstätte geworden. Seit 2013 beherbergt das dortige Museum zwei neue Dauerausstellungen. Guides führen jedes Jahr mehr als 180.000 Besucherinnen und Besucher durch das Gelände und die ehemaligen Baracken. Was macht diese anspruchsvolle Tätigkeit mit einem Menschen? Welche Erfahrungen macht jemand, der Tag für Tag durch ein ehemaliges KZ geht und dabei den Terror und die Gräuel von damals vermitteln soll? – Gestaltung: Kerstin Tretina

In Sicherheit – Besuch in einem „Mutter-Kind-Haus“ der Caritas

Ein gemeinsames, ein schützendes Dach über dem Kopf, Mutter und Kind nicht trennen, ihnen einen Neustart ermöglichen. Das sind die wichtigsten Ziele der „Mutter-Kind-Häuser“ der Caritas.

Mutter-Kind-Haus:
Besuch im Haus Immanuel der Caritas

Neun gibt es in ganz Österreich. Zwei davon befinden sich in Wien, in Eisenstadt wird demnächst ein weiteres eröffnet. Maria Harmer hat das „Haus Immanuel“ besucht.

Leben mit Schuld – Adolf Holl über den Umgang mit Fehlern

Mit seinem Buch „Jesus in schlechter Gesellschaft“ hat er sich 1971 gewissermaßen als Kirchendissident geoutet - in der Folge musste er seine Tätigkeit als katholischer Priester aufgeben - er wurde zum Religionssoziologen und Autor. Vielen ist er noch als Gastgeber im Club 2 des ORF Fernsehens in Erinnerung.

Buchtipp:
Adolf Holl, „Braunau am Ganges. Kann Religion unschuldig sein?“, Residenz Verlag

Adolf Holl, von dem hier die Rede ist, wird am 13. Mai 85. Und just zu diesem Termin legt er auf den stattlichen von ihm verfassten Bücherstapel ein weiteres Exemplar: „Braunau am Ganges“. – Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Liebt einander – Kurzessay zu Johannes 15, 9 - 17

Es ist eine der im Johannesevangelium nachzulesenden Bildreden, die Jesus an seine Jünger richtet, welche am sechsten Sonntag der Osterzeit für die römisch-katholischen Messfeiern vorgesehen ist. Gedanken dazu kommen vom Prior der Wallfahrtsbasilika Mariazell, Pater Karl Schauer.

Kurzessay zu Johannes 15, 9 – 17

Moderation: Martin Gross

Erfüllte Zeit 10.5.2015 zum Nachhören:

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