Olivenernte

Viel zu oft nehmen wir Dinge oder Ereignisse als selbstverständlich an. Doch durch die Sicht unserer Kinder werden wir wieder auf die ganz einfachen Dinge aufmerksam gemacht.

Morgengedanken 22.6.2015 zum Nachhören:

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Constantinos ist drei Jahre alt und lebt auf Kreta. Zur Zeit der Olivenernte fährt er jeden Tag mit den Erwachsenen hinauf in den Olivenhain. Immer wenn der Traktor in eine bestimmte Kurve einbiegt, ruft der Kleine laut: „Ma, gfrei i mi heit aufs Olivenernten!“ Für die Großen wird dieses Schauspiel zum täglich erheiternden Ritual und so fahren sie froh gestimmt bis zu den Bäumen, die in der Sonne ihre Früchte bereithalten.

Prof. Dr. Silvia Habringer-Hagleitner
ist Leiterin des Ausbildungsinstitutes für Religionslehrer an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz

Glück beginnt mit Dankbarkeit

Die Oma von Constantinos erzählte mir diese Geschichte und ihre Augen leuchteten dabei. Aber was ist das Besondere daran? Was rührt der Kleine mit seinem Ausruf bei den Erwachsenen an?

Weisheitslehrer wie David Steindl-Rast verweisen darauf, dass das Glück des Menschen mit der Dankbarkeit beginnt. Dankbarkeit aber ist zutiefst verbunden mit der Fähigkeit, sich über Alltägliches freuen zu können. Und genau darin sind uns die jungen Kinder immer wieder Lehrmeisterinnen und -meister: Wenn du dich jeden Tag neu freuen kannst über eine Tätigkeit, die du schon viele Male in deinem Leben verrichtet hast, dann bist du dem Himmelreich nahe. Dann hast du das Leben in Fülle. Welche Tätigkeit könnten Sie heute bewusst mit Freude und Dankbarkeit angehen?