Nervös und gereizt

Wer kennt das nicht: Auch im Urlaub gibt es Stress! Zum Beispiel während einer Flugreise mit kleinen Kindern. Vielleicht hilft dagegen, selbst ein wenig wie ein Kind zu werden...

Morgengedanken 16.7.2015 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Es ist noch gar nicht lange her, da bin ich nach dem Urlaub nach Hause geflogen. Eine Mutter ist mit ihrer vielleicht fünfjährigen Tochter nach mir eingestiegen. Die Mutter war schrecklich nervös. Nichts konnte ihr die Kleine recht machen. Das Mädchen hat zu weinen angefangen und gejammert: „Jetzt hast du für mich nicht einmal einen Fensterplatz bekommen!"

Msgr. Ernst Pöschl
ist langjähriger Seelsorger der katholischen ArbeiternehmerInnenbewegung in der Diözese Eisenstadt

Da habe ich zur Mutter gesagt: „Ich bin gerne bereit, den Platz mit der Kleinen zu tauschen." Wie war das Mädchen glücklich! Ich habe mit dem Kind ein bisschen geplaudert und mich erkundigt, wie es im Urlaub war. Da habe ich sie gefragt: „Was glaubst du, welchen Beruf ich habe?" – „Ein Kindergärtner!“, hat die Kleine spontan gerufen. Da habe ich mir gedacht: „Wäre es nicht schön, wenn die Leute, die auf Urlaub fahren, wenigstens versuchen würden, wie Jesus es uns sagt, ein bisschen wie Kinder zu werden?" Wenn sie schon danach im Stress leben müssen, dass sie wenigstens am Ziel ihres Urlaubs etwas von dem erleben, was sie früher als Kinder erlebt haben. Vielleicht würden sie dann nicht so nervös und schnell gereizt sein. Und sie würden dann zufriedener nach dem Urlaub nach Hause zurückkommen.