Pilgern im Rollstuhl

Im Sommer machen sich viele Menschen auf den Weg – Richtung Meer an den Strand, oder in die Berge zum Wandern. Aber auch das Pilgern ist wieder in Mode gekommen.

Morgengedanken 17.7.2015 zum Nachhören:

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Bei einer Wallfahrt sind mir die vielen Behinderten in Rollstühlen aufgefallen. Damals bedankte sich der Pfarrer bei der Abendmesse, die im Freien mit tausenden von Pilgern gefeiert wurde, bei seinen Pfarrmitgliedern, die in ihren Häusern und Hotels die Behinderten mit Begleitpersonen kostenlos aufgenommen hatten. Es war die 4. Internationale Wallfahrt für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen mit 1.700 Teilnehmern.

Msgr. Ernst Pöschl
ist langjähriger Seelsorger der katholischen ArbeiternehmerInnenbewegung in der Diözese Eisenstadt

Die Behinderten gestalteten mit Liedern den Gottesdienst. Ergreifend die Fürbitten, die durch Symbole verdeutlicht wurden. Ein junger Mann, der wegen seiner Behinderung gestützt werden musste, brachte ein Tuch. Dazu das Gebet: „Wir bringen dieses Tuch, das oft von Tränen benetzt wurde, weil wir nicht verstanden wurden!" Ein Kreuz wurde gebracht zum Gebet für die Eltern der behinderten Kinder, die einst ihre Kinder in der Herrlichkeit des Himmels wieder treffen werden. Zum Abschluss des Gottesdienstes sang ein junger Mann mit einer spastischen Lähmung ein Lied, das er selber geschrieben hatte. Der Refrain des Liedes lautete: „Habt keine Angst. Wir sind auch Menschen!"