Über die bewusste Wahrnehmung der Natur
Morgengedanken 19.7.2015 zum Nachhören:
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Der US-amerikanische Schriftsteller und Maler Henry Miller schrieb: „In dem Augenblick, wo man aufmerksam aus der Nähe betrachtet, wird selbst ein Grashalm eine geheimnisvolle, schreckliche, unbeschreiblich großartige Welt“. Er meint damit die Betrachtung mit dem Auge und dem Verstand, der die Vielfalt kaum fassen kann, und meint aber auch diesen Erkenntnisaugenblick mit einem liebenden Herzen, einer brennenden Seele, die die Botschaften der Natur in Sekundenbruchteilen zu erfassen in der Lage ist.
Romana Seunig
ist Juristin und Gesundheitswissenschaftlerin in Ebenthal in Kärnten
Hochachtung für Pflanzengeschöpfe
Eine Wildkräuterführung im heurigen Frühsommer: Nach einem kurzen Rundgang finden wir einen Rückweg zwischen Waldrand und hochstehender Wiese. Hinter mir reißt die Gruppe ab – ich bleibe stehen und warte: Ein junger Mann schließt auf und sagt: „Ich trau mich gar nicht mehr aufzutreten, denn es ist ja fast alles irgendwas Besonderes.“
Da ist er wieder, dieser Moment der bewussten Wahrnehmung, der einen staunen lässt. Diese besondere Hochachtung für Pflanzengeschöpfe, die bei uns wachsen, die uns entgegenwachsen und Nährendes und Heilsames für uns sein können.