Geld regiert die Welt

Geld regiert ja – angeblich – die Welt. Und daher ist es nicht verwunderlich, dass immer weniger Menschen bereit sind, irgendetwas ohne Bezahlung zu tun. So ist zumindest immer wieder zu hören.

Morgengedanken 13.8.2015 zum Nachhören:

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Was wären sie bereit, für zwei Semmeln und ein Glas Milch zu tun? Für meine Passionsspieler ist das die Gage für eine Aufführung. Bei den Proben gibt es nicht einmal das. Wer sich freiwillig und ehrenamtlich engagiert, fragt aber nicht: „Was bekomm ich dafür?“ Die Kirchschlager Rosenfreunde erfreuen sich an der Schönheit und am Duft der Rosen und nehmen daher auch die Pflege des Rosengartens auf sich. Ob Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Musikverein und so weiter – gemeinsam etwas Sinnvolles tun, ist für viele Menschen attraktiv und bereichert ihr Leben. Nicht zu vergessen das wunderbare Gefühl, etwas Gutes zu tun und das oft im Verborgenen. Mir ist es ein großes Anliegen, besonders denen Dank zukommen zu lassen, die unbeachtet segensreich wirken.

Otto Piplics
ist Pfarrer aus Kirchschlag in der Buckligen Welt (NÖ). Er ist Spielleiter der dortigen Passionsspiele, die alle fünf Jahre stattfinden und am 15. August Premiere haben.

Als ich als neuer Pfarrer nach Kirchschlag gekommen bin, hat eine zehnjährige Ministrantin festgestellt: „Der bedankt sich dauernd.“ Mich hat´s gefreut – und ich hoffe sie auch. Vielleicht begegnet ihnen ja heute ein Mensch, dem ein „Danke“ gebührt und der sich darüber freut. Die Dankbarkeit ist ein doppelter Schlüssel zu Zufriedenheit und Glück.