Kindliches Staunen

Beinahe täglich ist in den Nachrichten von den Gräueltaten einer Terrororganisation zu hören, die sich selbst „Islamischer Staat“ nennt. Dennoch: Die Schätze, die der Islam für alle Menschen bereithält, gehen damit nicht verloren.

Morgengedanken 18.8.2015 zum Nachhören:

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Jesus sagt im Matthäusevangelium: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Wenn wir also werden wie die Kinder – wie viel steht uns dann offen!

Aglaia Maria Mika
ist Musiktherapeutin und Islambeauftragte der römisch-katholischen Diözese Feldkirch in Vorarlberg

Wunderbarer Mensch

Beispielsweise hören wir viel in den Medien über die Gefahr des Islam. Eine ganze Weltreligion, die uns durch den Glauben an denselben Gott wie im Christen- und Judentum geschwisterlich verbindet, wird uns aufgrund einer terroristischen Strömung, die sich auf denselben Ursprung beruft, zum Feind gemacht. Dieser Feind ist leider real – trotzdem gehen uns die Schätze des Islam nicht verloren! Ganz im Gegenteil: Wenn uns einmal bewusst wird, welchen kulturellen und religiösen Reichtum unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus muslimisch geprägten Ländern mitbringen, so werden wir selbst verstehen, wie weit dies alles von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ entfernt ist.

Zugegeben, vor meiner offiziellen Tätigkeit als Islambeauftragte der katholischen Kirche wäre es mir weniger leicht gefallen, eine Moschee zu besuchen. Ich mache es mir auch erst zur Gewohnheit, in türkischen Läden einzukaufen. Aber es steht uns allen offen. Dafür brauchen wir diese kindliche Leichtigkeit, ebenso das Bewusstsein: Ich bin ein wunderbarer Mensch – und Du auch!