Die Schöpfung als sinnlich erfahrbares Wesen

Wetterextreme, Erderwärmung, Klimawandel – diese Themen sind allgegenwärtig: Die geschundene Schöpfung steht daher heute im Mittelpunkt der „Morgengedanken“ von Aglaia Maria Mika.

Morgengedanken 19.8.2015 zum Nachhören:

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Im Juni dieses Jahres wurde die Schöpfungsenzyklika von Papst Franziskus veröffentlicht. Die Erde, ja die ganze Schöpfung, wird hier als ein Lebewesen dargestellt, das sinnlich erfahrbar ist. In einer Zeit der Umweltkatastrophen und Ausbeutung sind wir wie der Barmherzige Samariter – und die Schöpfung ist wie eine geschundene Schwester, die am Wegrand liegt. Wie können wir ihr begegnen?

Aglaia Maria Mika
ist Musiktherapeutin und Islambeauftragte der römisch-katholischen Diözese Feldkirch in Vorarlberg

Die Natur als Leihgabe

Die Gesundheit der Natur betrifft uns alle. Wir sind Teil von einander. Und wir dürfen nicht darauf warten, dass Großkonzerne ihre Vorgehensweise ändern und sie für uns retten. Es bedarf eines Umdenkens in jeder und jedem von uns! Ausgangspunkt der Veränderung ist ein persönliches, individuelles Empfinden von Mitgefühl, ebenso von Sinnlichkeit. Aber sind wir als Gesellschaft, sowie auch einzeln, fähig, wirklich berührt zu werden, ja unsere Tränen zu zeigen?

Die Naturmystikerin und Äbtissin Hildegard von Bingen glaubte, das Wiederkehren der natürlichen Fülle sei die Manifestation von Gottes Erbarmen: Jeden Frühling schenkt Gott uns erneut sein JA. Gleichzeitig sind wir ermahnt, die Schöpfung als teure Leihgabe liebend zu erhalten.