Ordnung

Die eine braucht ihre strenge Ordnung, der andere fühlt sich nur im Chaos wohl: So unterschiedlich sind die Menschen. Vielleicht muss Ordnung nicht immer sein – aber ganz ohne Ordnung geht es in manchen Lebensbereichen nicht.

Morgengedanken 25.8.2015 zum Nachhören:

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Um mich wohlfühlen zu können, braucht es eine gewisse Ordnung um mich her. Andere wiederum, wie etwa Friederike Mayröcker, können trotz Zettelwirtschaft auf dem Schreibtisch wunderbare Lyrik schreiben, wie ein bekanntes Foto zeigt. Ich bin nicht sicher, ob nicht auch bei ihr eine gewisse Ordnung herrscht, eben die „mayröckerische“...

Dr. Hannelore Reiner
ist evangelische Oberkirchenrätin

Das Leben vereinfachen

Mit der Ordnung ist es so eine Sache. Wir haben unseren Kindern versucht zu erklären, warum es sinnvoll ist, die Spielsachen am Abend in die jeweiligen Kisten einzuräumen. Sie sollten ja am nächsten Morgen wieder griffbereit sein. Heute lacht unser erwachsener Sohn darüber und meint: „Wer Ordnung hält, ist bloß zu faul zum Suchen!“ Aber selbst er braucht ab und zu eine gewisse Ordnung in seinen Räumen – und sei es auch nur, um Platz zu haben für Gäste.

In manchen Bereichen ist es geradezu lebensnotwendig, eine Ordnung zu haben und sich auch daran zu halten. Wenn etwa bei einer Straßenkreuzung die Ampel ausfällt und kein Polizist zur Stelle ist, muss wenigstens die sogenannte Rechtsregel allen bekannt sein. So kann Ordnung das Leben vereinfachen und vielleicht auch dazu beitragen, das eigene Leben und das der Mitmenschen in einen geregelten Einklang zu bringen.