Abschied

Kein Abschied ist einfach – auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Im Leben heißt es oft Abschied nehmen, manchmal für immer. Rituale können helfen und den Abschied erleichtern...

Morgengedanken 26.8.2015 zum Nachhören:

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Der Monat August und vor allem sein nahendes Ende hat für mich stets etwas Wehmütiges. Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Es heißt Abschied nehmen in vielerlei Hinsicht, von Landschaften, von Räumen, von Menschen.

Dr. Hannelore Reiner
ist evangelische Oberkirchenrätin

Abschiedsrituale

„Abschiede, immer wieder Abschiede. Du gehst fort und ich bleib‘ da“, heißt es in einem Gedicht von Elke Lehner, das mir oft durch den Kopf geht. Abschiede begleiten uns ein Leben lang. Wir lehren es bereits unseren kleinen Kindern, dass Mama oder Papa fort müssen, aber zum Glück auch wiederkommen. Fast nicht zu ertragen aber ist ein endgültiger Abschied von einem geliebten Menschen. Darum braucht es auch für den Abschied Rituale. Wir schauen am letzten Urlaubstag noch einmal in die Weite des Meeres oder gehen ein letztes Mal durch die leere Wohnung oder begleiten unsere Kleinen zur Tür des Kindergartens und winken.

Der Abschiedsgruß, den wir einander zusprechen, ist auch ein solches Ritual, das helfen soll, die Trennung zu ertragen. Meist ist es ein Segenswort, wie etwa das heutzutage gern verwendete CIAO, das ja bedeutet: Christus Jesus sei mit dir vom Anfang bis zum Ende. So wird die Wehmut des Abschieds in schützendes Vertrauen umgewandelt.