Sonntag der Völker

Jedes Jahr am letzten Sonntag im September feiert die katholische Kirche den „Sonntag der Völker“.

Morgengedanken 27.9.2015 zum Nachhören:

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Heute wird im Innsbrucker Dom und in vielen anderen katholischen Kirchen in ganz Österreich der „Sonntag der Völker“ gefeiert. Es wird ein buntes Fest, das den fremdsprachigen, oder besser muttersprachlichen, christlichen Gemeinden gewidmet ist.

Elisabeth Rathgeb
ist Seelsorgeamtsleiterin der römisch-katholischen Diözese Innsbruck

Das Verbindende ist stärker als das Trennende

Menschen aus Kroatien, Polen, Indien, Albanien, den Philippinen, dem Irak, aus Ungarn und Afrika versammeln sich in ihren heimatlichen Trachten im Dom. Genauso bunt wie die Sprachen ist die Musik im Gottesdienst: afrikanische Trommelrhythmen, melodiöse kroatische Lieder und indische Gesänge sind zu hören. Danach gibt es kulinarische Köstlichkeiten aus allen Teilen der Welt. Früher hieß dieser Sonntag in unserer Kirche „Ausländer-Sonntag“. Viele Mitglieder waren ursprünglich Flüchtlinge – nach dem Ungarn-Aufstand, der Polen-Krise, dem Irak-Krieg, dem Jugoslawien-Krieg… Heute sind sie und ihre Kinder längst österreichische Staatsbürger. Sie arbeiten in den Altersheimen in der Pflege, im Gastgewerbe, am Bau, als Lehrerinnen in Schulen und manche auch an der Universität.

Dieses Fest zeigt eindrucksvoll: Das Verbindende ist stärker als das Trennende. Das ist meine große Hoffnung auch in der aktuellen Krise. Dass es uns gelingt, Flüchtlinge als Menschen auf der Flucht zu sehen, Menschen wie wir. Menschen wie du und ich. Menschen mit Herz – am rechten Fleck.