Tag der Einheit

Der „Tag der deutschen Einheit“ ist ein Symbol dafür, dass Träume Wirklichkeit werden können. Der Fall der Berliner Mauer 1989 könnte auch heute noch ein Zeichen dafür sein, was möglich wird, wenn viele Menschen einen gemeinsamen Traum verfolgen.

Morgengedanken 3.10.2015 zum Nachhören:

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Heute begehen unsere Nachbarn den „Tag der deutschen Einheit“. Sie feiern die Wiedervereinigung Deutschlands und – wohl am symbolträchtigsten - den Fall der Berliner Mauer.

Elisabeth Rathgeb
ist Seelsorgeamtsleiterin der römisch-katholischen Diözese Innsbruck

Träume vom Morgen

Dieser Feiertag bekommt heuer eine ganz neue Bedeutung: Noch nie sind in Europa innerhalb eines Jahres so viele neue Grenzzäune und Mauern aufgebaut und errichtet worden. An allen Ecken und Enden Europas sprießen sie aus dem Boden mit ihren Stacheldrahtkronen. Schluss mit Reisefreiheit, Schluss mit Einheit – Europa. Wir bauen einen Zaun und meinen, er könnte verzweifelte Menschen stoppen. Wir sperren Menschen aus. Und uns ein. Freiheit – adieu?

Der Traum, die Berliner Mauer zu überwinden, ist Wirklichkeit geworden, weil viele ihn geträumt haben. So träume ich auch heute – „Morgen-Gedanken“: von Frieden in Syrien, Afghanistan und dem Irak. Ich träume vom Waffenstillstand in der Türkei und der Ukraine. Ich träume vom Ende des Hungers in Afrika. Ich träume von Menschen mit Herz, die ihre Angst überwinden und Türen öffnen, statt sie zu verbarrikadieren. Ich träume von couragierten Menschen, die für Frieden und Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle eintreten. Damit wir alle ein „Morgen“ haben.