Glaubenszeugnis

Die Religionsfreiheit ist als grundlegendes Menschenrecht ein Fundament der modernen Demokratie. In Österreich riskiert niemand sein Leben durch das Bekenntnis zu einer bestimmten Religion. In vielen Ländern der Welt ist das anders – und die am stärksten verfolgte religiöse Gruppe weltweit betrachtet sind die Christinnen und Christen.

Morgengedanken 10.11.2015 zum Nachhören:

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Ein Mitbruder erzählte mir von einer Begegnung mit einem koptischen Christen. Sie sprechen über die schwierige Situation in seiner Heimat Ägypten. Stolz zeigt er ihm eine kleine Tätowierung: ein eineinhalb cm großes Kreuz an der Handwurzel.

Wilfried M. Blum
ist römisch-katholischer Pfarrer in Rankweil in Vorarlberg

Lebenslang

Dazu meint er: „Ihr Christen im Westen könnt euer Kreuz, das ihr um den Hals trägt, jederzeit ablegen oder verstecken. Wir Kopten tragen unseres ein Leben lang öffentlich mit uns“. Sie bekommen diese Tätowierung meistens im Alter von 10 - 12 Jahren, gleichsam als Zeichen ihrer Glaubensreife. Es entspricht in etwa der Firmung bei uns. Mich hat dieses Glaubenszeugnis beeindruckt!

„Ihr sollt meine Zeugen sein!“, sagt Jesus. In unseren Breitengraden geht wenig Gefahr aus, wenn man sich öffentlich als Christ oder Christin bekennt. Nur, es geschieht doch eher sehr spärlich. Vielmehr werden Kreuze jeglicher Art zu allem gebraucht oder missbraucht: von modischem Accessoire bis zum politischen Kampfzeichen. Das kann es nicht sein. Könnte ein solches Zeugnis eines koptischen Christen nicht auch ermutigen?