Die Weißtanne

Neben der „Arzneipflanze“ und dem „Fisch des Jahres“ gibt es auch einen „Baum des Jahres“. Was der Mensch von der Weißtannes alles lernen kann – weil eben auch ein Baum ganz eigene Begabungen hat...

Morgengedanken 26.1.2016 zum Nachhören:

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Da die Kür des neuen Baumes für das Jahr 2016 erst am 21. März, dem Internationalen Tag des Waldes, erfolgt, bleibe ich ausnahmsweise noch beim aktuellen Baum, der in der Weißtanne vor uns steht.

Benedikt R. Felsinger OPraem
ist „Kräuterpfarrer“ und Prämonstratenser-Chorherr in Stift Geras in Niederösterreich

Mit der Tanne, die meines Erachtens gerade auch mit ihrem Holz wertvolle Dienste liefern kann, darf hingegen mein Nachdenken positiv stimuliert werden. Weihnachten liegt erst kurz zurück. Daher stehen uns wohl noch die kerzenbestückten Tannenzweige vor Augen, die dem Zimmer eine wohlig warme Atmosphäre verliehen, bevor die Geschenke verteilt wurden. Und so erinnert mich die Tanne, dass auch ich in irgendeiner Weise Lichtträger für meine Umwelt sein kann. Da genügt oft schon ein Lächeln, um es stimmungsmäßig heller werden zu lassen.

Ein Phänomen ist bei der Tanne zusätzlich bedenkenswert. Ihre Zapfen stehen aufrecht am Zweig. Gelangen die darin enthaltenen Samen zur Reife, so werden diese explosionsartig hinausgeschleudert. Mir kommt da spontan das biblische Gleichnis mit den Talenten in den Sinn. Wer seine Fähigkeiten, seine Talente für sich behält, verliert diese letztendlich. Wer jedoch damit wuchert, es riskiert, mit ihnen aus sich herauszugehen, der ist es, der nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen reich macht.