Bruder Feuer

Das Feuer hat eine zerstörende Kraft – es fasziniert aber auch die Menschen schon seit ältester Zeit. Ins Feuer zu schauen ist eine spannende und ent-spannende Sache.

Morgengedanken 13.4.2016 zum Nachhören:

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Der Franziskusweg von Niederau nach Oberau in der Wildschönau führt vorbei an der Station, die dem Feuer gewidmet ist. Kapuzinerpater Anton Rotzetter übersetzt diese Strophe des Sonnengesangs so: „Lob sei dir, mein Herr, durch Bruder Feuer. Durch ihn ist die Nacht erhellt. Schön ist er, fröhlich, kraftvoll und stark.“

Ingrid Leitner, Pastoralassistentin in Salzburg-St. Paul

Einstimmen ins Lob

Es wird erzählt, dass einmal die Kutte des Heiligen Feuer gefangen hatte, und ein Bruder wollte es löschen. Franziskus hat angeblich gesagt: „Bruder, tu dem Bruder Feuer nicht weh!“ Franziskus bewunderte die Schönheit und Kraft des Feuers. Für ihn war das Feuer die Sonne der Nacht. Im Feuer war Gott in der Nacht anwesend.

Ich denke dabei auch an die Lagerfeuer bei unserem Kindersommerlager in Niederau. Die Kinder sammeln tagsüber geeignetes Holz und die größeren errichten damit kunstvolle Gebilde, die nach dem Abendessen angezündet werden. Das wird mit großer Spannung erwartet. Alle freuen sich auch auf das Stangerlbrot, das wir an langen Stecken über der Glut rösten werden. Nachts, wenn die Kinder schon schlafen, stehen wir Begleiterinnen und Begleiter rund um die knisternde Glut. Glitzernde Sterne funkeln am Himmel, die rotglühenden Reste des Feuers am Boden verströmen immer noch Wärme. Die Stimmung ergreift uns und erfüllt uns mit Dankbarkeit für einen schönen Abend in der Gemeinschaft. Wir können gut einstimmen in das Lob des Franziskus.