Himmel und Erde

Jede Menge Aberglauben und Geschichten von Glück und Pech ranken sich um Freitag, den 13. Abergläubisch ist Pater Gerwig Romirer zwar nicht, aber gerade für ihn als Ordensmann hat die Existenz des Menschen zwischen irdischer Bodenständigkeit einerseits und all dem Unbegreiflichen und Mystischen andererseits besondere Bedeutung.

Morgengedanken 13.5.2016 zum Nachhören:

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Der Platz für uns Menschen ist irgendwo zwischen Himmel und Erde. Wir brauchen den Boden, der uns trägt, ein festes Fundament unter den Füßen, eine verlässliche Grundlage, auf der wir unser Leben aufbauen können. Und doch zieht es uns immer wieder in die Höhe hinauf, hebt uns die Sehnsucht heraus aus der Erdschwere, beflügeln Visionen unseren Weg durchs Leben, schenkt uns der Glaube einen Weitblick, der deutlich übers Hier und Jetzt hinausweist.

P. Gerwig Romirer
ist Prior im Benediktinerstift St. Lambrecht. Er leitet das Begegnungszentrum „Schule des Daseins“

Offener Horizont

Vom heiligen Benedikt sagt man, dass er ganz auf der Erde verwurzelt, aber letztlich im Himmel daheim war. Ein Leben voll Spannkraft, das die Mühen dieser Welt nicht gescheut hat, das aber gewusst hat, wohin der Blick gehen muss und woher Orientierung kommen kann.

Auch heute wird sich für uns dieser Raum auftun zwischen Himmel und Erde: Begeben wir uns einfach mutig hinein in diesen Tag - verwurzelt auf dieser Erde, wo wir gefordert sind, wo erfüllende Aufgaben auf uns warten, die wir hier und heute tun dürfen. Aber halten wir gleichzeitig die Augen offen für das, was uns Freiheit schenkt, was uns nach vorne zieht, was uns zum Licht führt und den Horizont offenhält - vielleicht sogar bis in die Ewigkeit hinein.