In der ersten Reihe

Die zweifache Mutter Elvira Mihalits-Hanbauer nimmt mit ihrer Familie aktiv am Leben der katholischen Pfarre Rohrbach teil. Dieses Miteinander ist ihr sehr wichtig.

Morgengedanken 12.6.2016 zum Nachhören:

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Wenn wir am Sonntag bei uns in der Pfarrkirche in Rohrbach zum Gottesdienst gehen, dann ist es für unsere Kinder ganz selbstverständlich, dass wir in der ersten Reihe sitzen. Sie sind es von klein auf so gewohnt. Umso mehr überrascht es sie dann, wenn unser Platz in der ersten Reihe mal besetzt ist, weil jemand schneller war als wir.

Elvira Mihalits-Hanbauer
ist Wirtschaftspädagogin und lebt mit ihrer Familie in Rohrbach im Burgenland

Ich stelle mir dann oft die Frage, warum es für uns Menschen so wichtig ist, in der ersten Reihe zu stehen? Auch über das Kindsein hinaus ist es uns im Leben oft wichtig, vorne dabei zu sein, nicht in die hinteren Reihen oder Ränge verdrängt zu werden, beim Spiel und im Beruf lieber Gewinner als Verlierer zu sein? Liegt es daran, dass man von der ersten Reihe aus alles besser beobachten kann? Hat man mehr Übersicht von dieser Position aus? Oder geht es vielleicht um etwas anderes?

Im Beruf hat man oft den Eindruck, dass es um Macht und Einfluss geht. Ich denke, für Gott aber ist es nicht wichtig, in welcher Reihe wir sitzen. Für Gott ist es wichtig, dass wir da sind und uns auf ihn einlassen. Für Gott ist der Mensch, der in der letzten Reihe sitzt, ebenso wertvoll wie der Mensch, der nach vorne drängt. Lassen wir uns darauf ein. Probieren wir verschiedene Plätze aus, um zu entscheiden, auf welchem Platz wir uns wohl fühlen.