Zwillinge

Die katholische Kirche feiert in dieser Woche viele Doppel-Heilige. Neben den heiligen Petrus und Paulus am 29. Juni sind es nämlich noch einige andere, die quasi spirituelle Zwillinge sind.

Morgengedanken 27.6.2016 zum Nachhören:

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Zwillinge sind eine erstaunliche Leistung der Natur. Zwei, die von allem Anfang an alles miteinander teilen. Bei einzelligen Zwillingen ist das tatsächlich der allererste Ursprung ihres Daseins. Zwillinge können einander zum Verwechseln ähnlich sein. Zwillinge, so heißt es, können eine innige Verbindung leben, selbst wenn sie lange und weit voneinander getrennt sind.

Michael Max
ist römisch-katholischer Pfarrer von Neumarkt am Wallersee in Salzburg und Präsident des Europäischen Priesterrates

Gemeinschaft statt Trennung

Der gemeinsame Ursprung verbindet sie nicht nur biologisch. Interessant ist, dass gerade in dieser letzten Juniwoche solche Zwillinge – echte oder im Geiste – gefeiert werden: Johannes und Paulus, die Wetterherren, Petrus und Paulus, die beiden Erzapostel, und vor ihnen im alten Rom wohl schon Romulus und Remus, die Gründerzwillinge der ewigen Stadt.

Auch Elisabeth und Maria können wir an ihrem Heimsuchungstag in diese Reihe stellen. Jeweils zwei, die sich ähnlich und dabei doch unterschiedlich sind. Zwei, die gemeinsam abdecken, was einer alleine nicht kann. Zwei, die miteinander auf einen Gott vertrauen, der nicht Trennung, sondern Gemeinschaft stiftet. Mittendrinnen in den beiden Hälften des Jahres.