Achtsamkeit und Entschiedenheit

„Wenn es gelingt, im Hier und Jetzt zu leben, dann erlebe ich mich gesammelt und bin ganz da: Offen für das Leben und das, was von mir zu tun ist.“, sagt Christian Kopf.

Morgengedanken 16.7.2016 zum Nachhören:

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Mit der Aufforderung nach Achtsamkeit und Entschiedenheit werden die Teilnehmenden von Zen-Sesshins auf den Übungsweg entlassen. Diese zwei Haltungen sind entscheidend, um dem Leben auf die Spur zu kommen. Wenn es gelingt, im Hier und Jetzt zu leben, dann erlebe ich mich gesammelt und bin ganz da: Offen für das Leben und das, was von mir zu tun ist.

„Wege zur Lebendigkeit“

Achtsamkeit und Entschiedenheit fördern das Sehen dessen, was ist. Oft begegnen wir den Realitäten des Lebens mit Vorurteilen, wir verschließen die Augen und wollen nicht sehen, was ist. Eine Haltung, die die Wirklichkeit verschleiert oder vernebelt, ist gefährlich, da sie auf der Suche nach dem Gelingen des Lebens auf die falsche Spur führt. Eine Haltung der offenen Augen fordert uns heraus und mutet uns durch die entstehende Klarheit zu, dass wir Position beziehen, einen Standpunkt einnehmen und unser Handeln neu orientieren.

Christian Kopf

ist Leiter des römisch-katholischen Bildungshauses Batschuns in Vorarlberg

Da wird uns einiges an Arbeit abverlangt. Wo Wille und Bereitschaft zur Entschiedenheit vorhanden sind, da werden Wege zur Lebendigkeit erschlossen.

„Achtsamkeit bringt Entschleunigung“

Achtsamkeit beugt vorschnellem Urteilen vor und verlangt Entschleunigung, damit ich das erkenne, was ist, und nicht an der Oberfläche hängen bleibe. Aus dieser Haltung erwächst Ehrfurcht vor dem Leben und verantwortliches Handeln. In einer Zeit, in der wir uns oft als Getriebene erleben, braucht es entschiedene Zeiten des Innehaltens und des Übens von Achtsamkeit.