Stimmungskanonen und Spaßbremsen

Spielverderber und Spaßbremser habe neuerdings Hausverbot bei Familie Kluge. Wie es Harald Kluge vermeidet, vielleicht einmal die Nacht auf der Straße verbringen zu müssen – davon erzählt er heute in seinen Morgengedanken.

Morgengedanken 21.7.2016 zum Nachhören:

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Spiel- und Spaßverderber kommen bei uns neuerdings – nach Vereinbarung durch den Hausfamiliengemeinschaftsrat - nicht mehr ins Haus. Jetzt muss ich nicht unbedingt gleich mit Stimmungskanonen auf Spaßbremsen schießen - das klingt martialisch und brutal – aber das Leben ist schon unschön genug.

Harald Kluge
ist evangelisch-reformierter Pfarrer in Wien

Menschen, die einem gut tun

Seit ich das Plakat zum Impulstanzfestival gesehen habe: „What lifts your mind?“, frage ich mich „Who lifts my mind?“ Wer hellt meine Stimmungen während eines Tages denn auf, wenn alles grau in grau zu werden droht? Natürlich sind meine drei Töchter immer für eine Gaudi gut. Und wenn ich mich down und ausgelaugt und wieder mal gegen den Strich gebürstet fühle, reicht ein: „Nicht lustig!“ meiner dreijährigen Tochter Penny, um - wenn nicht gleich laut loslachen zu müssen - doch loszulächeln. Wenn Ruth noch ihr: „Papa, du bist peinlich!“ nachschiebt, grinse ich garantiert und bei Ronjas nervtötender Frage: „Papa! Wann bekomme ich endlich den Lego-Friends-Freizeit-Park?“ hellt sich die letzte dunkle Ecke meiner Seele auf.

Es gibt Menschen, die einem einfach gut tun. Dass ich neuerdings jedoch Gefahr laufe als Spielverderber und Spaßbremser selbst nicht mehr ins traute Heim gelassen zu werden, führt immerhin dazu, dass ich mir gut überlege, mit welcher Stimmung ich daheim einlaufe. Ein Abschütteln sinnloser Aufregungen des Tages reicht da derzeit gottlob noch aus.