„Lebensspuren in der Wüste“

Ein Ordensmann nimmt Auszeit: Andreas Knapp gilt als einer der bekanntesten spirituellen Lyriker Deutschlands. 1958 in Hettingen, Baden-Württemberg geboren, studierte Knapp katholische Theologie und begann seine Karriere an der Universität. Bald wurde er zum Direktor des Theologenkonvikts in Freiburg im Breisgau berufen.

Doch – für sein Umfeld überraschend – brach er seinen kirchlichen Karriereweg ab und schloss sich im Jahr 2000 dem Orden der Kleinen Brüder vom Evangelium an. In der Tradition der französischen Arbeiterpriester lebte er zunächst in Frankreich und ging später zu Kleinbauern ins Hochland von Bolivien. Seit 2005 wohnt er zusammen mit ein paar Brüdern in einer alten Plattenbausiedlung in Leipzig, der Stadt, die Religionssoziologen als “Hochburg des Atheismus“ in Deutschland bezeichnen. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Packer am Fließband. Andreas Knapp möchte sein Leben mit Menschen aus der Arbeitswelt der Fabrik teilen und ihnen mit ihren Sorgen und Nöten zur Seite stehen.

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Samstag, 6.8.2016, 19.05 Uhr, Ö1

In den Zeiten der Neuorientierung ist Andreas Knapp in die Wüste Sahara gegangen, um eine Auszeit für sich zu nehmen. Über die Erfahrungen in der Natur, mit den Beduinen und mit der allgegenwärtigen Stille hat er auch ein spirituelles Tagebuch geschrieben („Lebensspuren im Sand“, Verlag Herder), in dem er seine Entdeckungen mit anderen Suchenden teilt.

Gestaltung: Johannes Kaup

Logos 6.8.2016 zum Nachhören:

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