Ein beschützender Begleiter

Wenn sich auf einer Wanderung der Weg plötzlich gabelt, dann braucht man eine Wanderkarte, um zu wissen, wo’s weitergeht – oder eine Markierung oder einen kundigen Begleiter. Im Leben ist das ganz ähnlich: Dann braucht der Mensch einen Beistand. Und genau das ist gemeint, wenn gläubige Menschen von „Segen“ sprechen.

Morgengedanken 19.8.2016 zum Nachhören:

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Im Deutschen kommt das Wort segnen vom lateinischen signare, also bezeichnen, signieren. Gesegnete Menschen sind signiert, bezeichnet von Gott. Im Griechischen bedeutet segnen „Gutes sagen“, „wohlmeinen“, aber auch „loben und preisen“. Segnen hat also ein großes Bedeutungsspektrum. Da ist einerseits dieses „Du gehörst zu mir“, das Gott ausspricht, mit dem er uns signiert, und da ist andererseits der menschliche Wunsch, Gott möge Menschen nicht alleine lassen, das Schlimme fernhalten und das Gute ermöglichen.

Luise Müller
ist evangelische Theologin und ehemalige Superintendentin der Diözese Salzburg-Tirol

Übergänge im Leben

An den Übergängen in unserem Leben wird uns in der Regel besonders bewusst, dass wir nicht alles in der Hand haben, so sehr wir uns das auch wünschen. Und dass wir gut daran tun, uns eine Begleitung zu wünschen, die mehr kann und weiß als wir selbst. Wenn ein Kind geboren wird, wenn eine Ehe beginnt, zum Geburtstag, aber auch bei Krankheit und Tod, bei Krieg und Gefahr schauen wir bewusster auf unser Leben und unsere Möglichkeiten.

Da kann es gut tun, um den Segen Gottes zu bitten. So, wie in diesem Liedvers, wo es heißt: „Gott, dein guter Segen ist wie des Freundes Hand, die mich hält, die mich führt in ein weites Land. Guter Gott ich bitte dich: führe und begleite mich. Lass mich unter deinem Segen, leben und ihn weitergeben. Bleibe bei uns alle Zeit, segne uns segne uns, denn der Weg ist weit.“