Ein Begleiter in der schlimmsten Not

In besonders schweren Lebenslagen haben Menschen oft besonders schöne Worte für ihren Glauben und ihre Zuversicht gefunden. Ein besonders beeindruckendes Beispiel stammt von Dietrich Bonhoeffer – kurz vor seiner Hinrichtung im KZ.

Morgengedanken 20.8.2016 zum Nachhören:

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Die derzeitige Weltlage macht uns Angst, denn der Terror scheint nun seit ein paar Wochen ganz in unserer Nähe angekommen zu sein. Sind auch wir bedroht?

Luise Müller
ist evangelische Theologin und ehemalige Superintendentin der Diözese Salzburg-Tirol

... Und haben so die Angst besiegt

„Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Diese Zeilen eines Gedichts von Dietrich Bonhoeffer kennen viele von uns. Bonhoeffer, ein evangelischer Theologe, hat es geschrieben, als er von den Nazis eingesperrt im Gefängnis saß. Bonhoeffer war ein nüchterner Mensch, kein naiver Träumer. Und so sind diese Zeilen keine Schönwetterparole, kein dahingeplappertes dummes Gerede, sondern die absolute Überzeugung, dass ein Mensch nicht tiefer fallen kann als in Gottes Hand.

Sorgen und Angst nehmen manchmal überhand im Leben. Oft ist es die politische Situation, oft ist es auch persönliches Leid, Verzweiflung, die Frage: Was wird werden? Mit Dietrich Bonhoeffer antworte ich: Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. So wie er haben Christen zu allen Zeiten auf den Segen Gottes vertraut. Sind, geerdet durch dieses Vertrauen, den nächsten Schritt gegangen, im Wissen, dies nicht alleine tun zu müssen. Und haben so die Angst besiegt.