Hunger und Durst

Bis zum 20. November, bis zum Fest Christkönig dauert es noch, das „Jahr der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus für die römisch-katholische Kirche ausgerufen hat. Nach alter christlicher Lehre gibt es eine ganze Reihe von „Werken der Barmherzigkeit“.

Morgengedanken 26.9.2016 zum Nachhören:

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Vor wenigen Tagen hat die katholische Kirche den Gedenktag der hl. Notburga von Eben gefeiert. Diese im 13. Jahrhundert lebende Dienstmagd kann für uns ein Vorbild für die ersten beiden Werke der Barmherzigkeit sein: Hungernde speisen und Durstigen zu trinken geben.

Leonhard Obex OSB
ist Benediktinerpater, Pfarrer in Grünau, Rabenstein an der Pielach und Loich in Niederösterreich

Hunger nach Aufmerksamkeit

Notburga war auf der Rottenburg in Tirol verantwortlich für die Speisekammer und verfügte auch über die Schlüsselgewalt zu dieser. Doch für Arme und Notleidende hatte sie immer ein offenes Ohr und Herz. Und auch gegen den Willen ihres Dienstherrn fand so mancher Brotleib den Weg zu den hungrigen Menschen. Auch in unseren Tagen gibt es so viele Menschen, die hungern und dürsten. Vielleicht nicht nur nach Brot zum Essen sondern nach Aufmerksamkeit und Gemeinschaft.

Wo kann ich heute barmherzig sein und jemandem ein offenes Ohr schenken, der ansonsten seine Einsamkeit und seinen Kummer mit Alkohol und Drogen zu stillen versucht?