Weiß oder schwarz - ein Lied

Ganz ist sie noch nicht überwunden – die alte Ideologie, die Menschen nach der Farbe ihrer Haut einteilt und bewertet. Sie werden damit zu Feindbildern oder auch zu Sündenböcken – ganz im Gegensatz zur Botschaft des Jesus von Nazareth.

Morgengedanken 12.10.2016 zum Nachhören:

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Der österreichische Liedermacher Reinhard Fendrich hat einen neuen Song geschrieben mit dem Titel: „Schwarz oder weiß.“ Im Refrain heißt es: „Nicht nur schwarz oder weiß. Wir sind alle grundverschieden. Wir sind Muslime, Juden, Christen und beten doch zu ein und demselben Gott.“

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

„Wir“ richtet sich gegen andere

Eine schöne Botschaft, die sich hoffentlich verbreiten wird. Fendrich spricht in seinem Song die Angst vor dem Fremden und den unbändigen Hass auf die anderen an. Es gibt Menschen mit weißer und mit schwarzer Hautfarbe, aber in jedem Körper schlägt ein Herz und das Blut ist bei allen rot. Also dort, wo das Leben pulsiert, sind Menschen trotz ihrer Verschiedenheit gleich. Es ist gut und wichtig, sich diese Tatsache vor Augen zu führen in einer Zeit, in der angesichts der Flüchtlingsströme Rassentheorien wieder „fröhliche Urständ‘“ feiern. Die Gesellschaft polarisiert sich, Feindbilder werden produziert und Sündenböcke werden geschaffen. Wir sind hier, und dort sind die anderen. Und dort sollen sie am Besten auch bleiben, uns ja nicht zu nahe kommen.

Wer immer mit diesem „Wir“ gemeint ist, es richtet sich gegen andere. Gott aber ist Mensch geworden, nicht um neue Spaltungen, Risse und Gräben zu erzeugen sondern die vom Menschen aufgerichteten Hindernisse zu überwinden. Und dabei kann vieles helfen, auch ein Lied, wie es Reinhard Fendrich geschrieben hat und singt.