Redewendungen

Für die einen beschreibt es schlicht und einfach die Realität, für andere ist es eine Schreckensvision oder sogar ein Schimpfwort: „multi-kulturell“. Verwirrend kann eine solche „plurale“ Gesellschaft schon sein...

Morgengedanken 14.10.2016 zum Nachhören:

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„Es gibt immer auch schwarze Schafe“. „Er hat eine weiße Weste“. In solchen Redewendungen lassen sich Eigenschaften zuordnen. Mit dem Einen verbindet man etwas Negatives, mit dem anderen etwas Positives, wenn es auch Ausnahmen gibt, wie die schwarzen Zahlen, die einer schreibt oder die weißen Mäuse, die jemand sieht.

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

Jeder Mensch ist schillernd

Dabei hat Gott seine Schöpfung bunt und vielfältig gestaltet. Es ist der Mensch, der die Vielgestaltigkeit der Welt manchmal nicht wahrhaben will und deshalb versucht, die Welt in Kategorien einzuteilen. Aber er tut das nicht neutral sondern oft auch wertend. Die eine Gestalt, die eine Farbe, die eine Nation steht über einer anderen. Im Nationalsozialismus wurde dieses Denken auf die Spitze getrieben. So entstehen Kategorien von sogenannten Herren- und Untermenschen, von angeblich Überlegenem und von minderwertigem Leben. Gott hat aber jeden Menschen mit einer einzigartigen Würde ausgestattet, die ein anderer Mensch nicht antasten soll.

Jeder Mensch ist schillernd, hat schwarze und weiße Anteile und viele Grautöne, hat einmal eine weiße Weste und ist dann wieder ein schwarzes Schaf. Daran sollten wir denken, wenn andere Menschen uns erklären wollen, wer denn die Guten und wer die Bösen sind.