„Die Kinder lassen grüßen“

Themen: Film über Betroffene kirchlicher Gewalt; Bischof Klaus Küng über Missbrauch in der katholischen Kirche; Politik und Orthodoxie in Georgien

„Die Kinder lassen grüßen“ – Dokumentarfilm über Betroffene kirchlicher Gewalt

Vergewaltigungen, Misshandlungen, psychische und physische Gewalt - darum geht es in dem Dokumentarfilm „Die Kinder lassen grüßen“. Neun Betroffene kirchlicher Gewalt klagen an - so lautet der Untertitel des Filmes, und eine Inhaltsangabe ist damit auch gleichzeitig gemacht. Zwei Jahre haben die Arbeiten an dem Film gedauert.

Film Die Kinder lassen grüßen Missbrauch katholische Kirche Österreich

Patricia Marchart

Kinotermine: Die Kinder lassen grüßen

„Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf, viele machen ihre Geschichten erstmals öffentlich, ihre Familien erfahren mitunter zum ersten Mal von diesem verschwiegenen Schmerz“, heißt es in einer Aussendung über den Film. Brigitte Krautgartner hat ihn gesehen und auch mit Filmemacherin Patricia Marchart gesprochen. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Bischof Klaus Küng über Missbrauch in der katholischen Kirche

Der Dokumentarfilm „Die Kinder lassen grüßen“ erhebt einmal mehr den Vorwurf, die katholische Kirche hätte zu wenig zur Aufdeckung der Missbrauchsfälle getan: die Täter oftmals geschützt, die Opfer mit Almosen abgespeist.

Ausgehend von Deutschland sind im Jahr 2010 auch in Österreich immer mehr Missbrauchsfälle in kirchlichen aber auch nicht-kirchlichen Einrichtungen bekannt geworden. Damals wurde auf Initiative der Kirche die „Unabhängige Opferschutzkommission“ unter der Leitung der ehemaligen steirischen Landeshauptfrau Waldtraud Klasnic gegründet, um die Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen aufzuarbeiten. Andreas Mittendorfer hat den St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng, der in der Bischofskonferenz für diese Thematik zuständig ist, mit den Vorwürfen konfrontiert. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer.

St. Pölten Niederösterreich Bischof Klaus Küng

ORF/Andreas Mittendorfer

Der St. Pöltener Bischof Klaus Küng, in der Bischofskonferenz zuständig für Missbrauchs-Prävention und Opferschutz

Geld, Macht und Moral: Politik und Orthodoxie in Georgien

Die altehrwürdige „georgische orthodoxe Apostelkirche“ besteht seit dem frühen 4. Jahrhundert, genießt in Georgien Verfassungsrang und muss aufgrund eines Konkordats keine Steuern zahlen. Patriarch ist der Erzbischof von Mzcheta-Tiflis, Ilia II. Sein Bischofssitz ist die Sameba-Kathedrale in Tiflis. Am Unabhängigkeitstag steht der Patriarch mit der Regierung auf dem Podium und segnet das Parlament zu Beginn der Legislaturperiode.

Praxis
Mittwoch, 16.11.2016, 16.00 Uhr, Ö1

Staat und Orthodoxie sind in Georgien, wie in den meisten überwiegend christlich-orthodoxen Ländern, einander stützende Parteien, was ein kirchliches Selbstverständnis zur Folge hat, das in Kirchen des Westens mittlerweile weithin unbekannt ist: die Kirche als staatstragende Kraft, die ihren direkten Zutritt zu den innersten Kreisen der politischen Macht nutzt, um ihr Bild von Moral und Gesellschaft durchzusetzen. Martin Gross war in Georgien und zeichnet ein Sittenbild der symbiotischen Beziehung von christlicher Orthodoxie und Politik. Eine Sendung im Rahmen des Ö1-Schwerpunktes Nebenan: Georgien. - Gestaltung: Martin Gross

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 16.11.2016 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: