Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Am Beginn eines neuen Jahres versuchen viele Menschen, einen neuen Weg im Leben einzuschlagen – etwas im Leben zu verändern. Das kann einerseits sehr anstrengend sein, andererseits aber auch schwer notwendig.

Morgengedanken 4.1.2017 zum Nachhören:

Die Evangelische Kirche stellt jedes Jahr unter einen Bibelvers. 2017 kommt der Satz vom Propheten Hesekiel: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Was auf den ersten Blick gut und verlockend aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen vielleicht als gar nicht so erstrebenswert. Denn Neues bedeutet ja häufig Unbequemes.

Ein erster Schritt

Anders gesagt: Die allermeisten von uns haben es sich ja ganz gut eingerichtet und ihr Leben läuft in einigermaßen ausgetretenen Pfaden. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn für viele ist das Leben anstrengend genug. Da ist es nur hilfreich und angenehm, wenn einiges im Alltag verlässlich seine Bahnen zieht. Nicht umsonst heißt es ja auch: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Und nun kommt Gott mit seinem neuen Herzen und seinem neuen Geist für die Menschen. Hesekiel, von dem diese Zeilen überliefert sind, scheint einen gewissen Änderungsbedarf bei den Menschen zu sehen. Da braucht man nicht weit zu schauen, um ihm Recht zu geben.

Ohne ins Detail gehen zu wollen, fällt mir etwa das Miteinander der Menschen ein. Da könnte einiges verbessert werden, sei es zu Hause, sei es am Arbeitsplatz, sei es im Straßenverkehr. Denn meist regiert doch das Recht des Stärkeren. Hier etwas zu ändern ist aber lediglich ein Symptom für eine neue Einstellung, die mit dem neuen Herzen und der neuen Seele gemeint ist. Denn das verändert den ganzen Menschen.

Das klingt anstrengend, und das wird es auch sein. Aber ich vermute stark, dass es sich lohnt. Der Welt mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist zu begegnen, verändert die Welt. Das beginnt, wie alles, im kleinen und mit einem ersten Schritt. Das neue Jahr bietet einen guten Anlass dazu.