Die Geschichte eines transsexuellen Flüchtlings

Themen: Interview mit Farah Abdi; Evangelischer Bischof wird Minister in Namibia; Judentum und Islam in Berlin; Koranschule in Indien

„Anders“ und deshalb verfolgt

Allein in Kenia leben derzeit laut UNO mehr als eine halbe Million Flüchtlinge. In Dadaab im Osten Kenias halten sich derzeit mehr als 340.000 Menschen im größten Flüchtlingslager der Welt auf. Der Großteil der Flüchtlinge in Dadaab stammt aus dem benachbarten Krisenstaat Somalia. Auch Farah Abdi ist mit ihrer muslimisch geprägten Familie vor dem Bürgerkrieg in Somalia schon früh nach Kenia geflohen. Mit 16 Jahren hat sie sich dann von Kenia aus auf den Weg nach Europa gemacht. Gezwungenermaßen: Farah Abdi, laut ihren Papieren ein Mann, ist transsexuell und Trans- und Homosexualität sind in Kenia - nicht zuletzt aus religiösen Gründen - gesellschaftlich geächtet und stehen auch unter Strafe.

Praxis
Mittwoch, 3.1.2017, 16.00 Uhr, Ö1

Trans- und Homosexuelle fallen häufig auch der Lynchjustiz zum Opfer. Abdi konnte 2012 über das Mittelmeer nach Malta fliehen. Seit damals hat sich die heute 21-Jährige dem Kampf für Menschenrechte, besonders für die Rechte der Flüchtlinge verschrieben. Für ihr Engagement erhielt sie 2015 den Bremer Friedenspreis und wurde auch von der Queen geehrt. Kerstin Tretina hat mir ihr über die Gefahren der Flucht und ihre persönliche, schmerzhafte Suche nach Frieden gesprochen. - Gestaltung: Kerstin Tretina

Bischof und Minister - Zephania Kameeta aus Namibia

Der frühere Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Namibia, der Befreiungstheologe und Anti-Apartheid-Kämpfer Zephania Kameeta ist seit einem Jahr Minister für Armutsbekämpfung und Sozialfürsorge des südafrikanischen Landes. Namibia gilt als relativ stabile Demokratie und ist reich an Bodenschätzen, doch eine langanhaltende Dürre, AIDS, Verhandlungen mit der ehemaligen Kolonialmacht Deutschland und andere Themen machen dem Minister Sorgen. - Gestaltung: Maria Harmer

Gemeinsam statt Gegeneinander - Das Jüdisch-Islamische Forum in Berlin

Das Verhältnis zwischen Judentum und Islam gilt vielfach als per se problematisch. Doch wieviel davon hat tatsächlich mit religiösen Unterschieden zu tun? Wieviel eher mit politischen Differenzen? Und: Wo sind die Grenzen fließend? Aus religionswissenschaftlicher Perspektive sind diese beiden abrahamitischen Religionen eng miteinander verwandt. Sie haben deutliche Gemeinsamkeiten - etwa in der strikten Ablehnung von Schweinefleisch und in Zusammenhang mit anderen Speisevorschriften - hier weisen die beiden mehr Parallelen auf als etwa mit dem Christentum.

Brigitte Krautgartner hat das jüdische Museum in Berlin besucht. Hier versucht man, Gemeinsamkeiten von Judentum und Islam herauszuarbeiten, ohne dabei Eigenheiten und Spezifika aufzulösen. So will man der häufig plakativen Gegenüberstellung der beiden Religionen entgegenwirken. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Koranschule der Taliban? Ein Besuch in Deoband im Norden Indiens

Eine berühmte konservative Koranschule in der verschlafenen Stadt Deoband im Norden Indiens wehrt sich verzweifelt gegen den Ruf, die Denkfabrik der Taliban zu sein. Derzeit besuchen mehr als 4000 Buben und junge Männer die islamische Hochschule Darul Uloom in Deoband. Sie gehört zu den weltweit führenden konservativen theologischen Zentren des Islam. Die Lehre, die von hier ausgeht, heißt Deobandismus, ihre Anhänger heißen Deobandis. - Gestaltung: Sandra Petersmann

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 4.1.2017 zum Nachhören:

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