Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe

Beim Bemühen um die Nächstenliebe soll niemand auf sich selbst vergessen. Im Gegenteil: Schon in der Bibel wird auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Liebe zum Nächsten und zu sich selbst hingewiesen.

Morgengedanken 13.1.2017 zum Nachhören:

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Was ist denn diese Nächstenliebe, von der man immer wieder redet? Wo bleibe denn ich? Wenn wir biblisch nachlesen, ist die jesuanische Botschaft eindeutig: „Du sollst Gott, Deinen Herrn lieben, und den Nächsten wie Dich selbst.“

Franz Küberl
ist ehemaliger Caritas-Direktor der steirischen Diözese Graz-Seckau

Treue zum Hilfesuchenden

Vielleicht es also ganz einfach: Ja, Gott sollen wir lieben, weil er uns liebt. Das tun wir gerade dann, wenn wir die anderen Menschen mögen, denn der Herrgott mag bekanntlich alle Menschen gleich. Aber der Herr Jesus will auch, dass wir uns selber gleich viel mögen wie die anderen Menschen. So entsteht aus Gottes- und Selbstliebe dann auch die Nächstenliebe. Dann kann man die Menschen, denen man helfen will, auch mögen.

Menschen sind nur in der Lage, Hilfe anzunehmen, wenn sie spüren, dass sie geschätzt werden. So entsteht auch Treue zum Hilfesuchenden: auf seiner Seite stehen, ihm die Wahrheit zumuten, seine Fähigkeiten, seine Talente, seine Charismen fördern und entwickeln helfen. Haben Sie sich schon eine innere „Wasserwaage“ gebastelt, damit Sie Ihre Selbst- und Nächstenliebe ausbalancieren können?