Du gehörst dazu

An den Rand gedrängt – „marginalisiert“ – fühlen sich viele Menschen in unserer Gesellschaft. Oft warten sie auf ein einfaches Signal, das ihnen wieder das Gefühl gibt: „Du gehörst dazu.“ Ein wahres Werk der Barmherzigkeit – einen Menschen aus seiner Einsamkeit zurückzuholen.

Morgengedanken 5.2.2017 zum Nachhören:

Ich werde jene Zeit nie vergessen. Als junger Mann zog ich mich aus unterschiedlichen Gründen nahezu vier Jahre aus der Gemeinschaft, aus dem Dorfleben, zurück. Erlebte Einsamkeit in ihrer schmerzlichen, kränkenden, Kraft raubenden Form. Ich hatte Angst vor den Menschen und vor der Lebendigkeit, die tief in mir schlummerte.

Notwendige Einladung

Ich hatte viel Zeit: Zeit zu lesen und Zeit, Gitarre zu spielen. Glücklich war ich nicht. Ich werde jene Szene nie vergessen, wie der Jugendchorleiter der Pfarre - mit der ich absolut nichts am Hut hatte – mich besuchte. Er hatte von meinem Gitarre-Talent erfahren. Seine Einladung, seine Bitte, sein Zutrauen: „Georg, ich brauche dich!“, brachte die Wende.

Von nun an gehörte ich dazu und werde seither nicht müde, diese notwendige Einladung auszusprechen. Und ich bin zutiefst überzeugt, dass tausende - insbesondere junge Menschen – auf diesen Zuspruch, dieses Zutrauen sehnsüchtig warten.