Demokratie und Kirche

Die Pfarrgemeinderäte, die am 19. März gewählt werden, gelten als ein Stück Demokratie in der römisch-katholischen Kirche. In der Theologie wird aber statt Demokratie der Begriff „Synodalität“ bevorzugt – abgeleitet vom griechischen Wort für Versammlung.

Morgengedanken 18.2.2017 zum Nachhören:

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Schon im Oktober 2015 hat der Bischof von Rom, Papst Franziskus, davon gesprochen, dass er sich eine synodale Kirche wünsche. Und im Dezember 2016 hat er diesen Gedanken neuerlich aufgenommen und festgehalten: „Entweder gibt es eine pyramidale Kirche, wo das gemacht wird, was Petrus sagt; oder es gibt eine synodale Kirche, in der Petrus Petrus ist, aber die Kirche begleitet, sie wachsen lässt, sie anhört, von dieser Realität lernt und sozusagen harmonisiert“. Eine solche „synodale Kirche“ sei die, die ihm vorschwebe, sagt Papst Franziskus.

Dietmar Stipsits
ist Seelsorger des römisch-katholischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Lebendige Christengemeinden

Und dann beschreibt er seine Vision der Kirche der Zukunft: „Die Kirche entsteht aus Gemeinschaften, entsteht von unten, aus der Gemeinschaft, entsteht aus der Taufe“. Wenn wir am 19. März österreichweit in jeder Pfarre Frauen und Männer zu Pfarrgemeinderäten wählen, dann tun wir genau das, was Papst Franziskus sich vorstellt, nämlich eine „Kirche von unten“ zu gestalten und diese zu sein.

Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es daher in meinen Augen, in gemeinschaftlicher Leitung – und nicht nur als beratendes Gremium – dabei mitzubestimmen, dass Kirche und Welt durch lebendige und zeitgemäße Christengemeinden erneuert werden.