Fasten und Versöhnung

Gott liebt jeden einzelnen Menschen und nimmt ihn so an, wie er ist. Wir alle kennen diese christliche Grundaussage und denken auch meist nicht groß darüber nach.

Morgengedanken 9.3.2017 zum Nachhören:

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Darf ich Sie heute zu einer Fastenübung der etwas anderen Art einladen? Es geht dabei um Verzicht, um den Verzicht auf die eigenen Maßstäbe und Blickwinkel: Suchen Sie sich aus den Menschen, die ihnen heute begegnen werden einen aus. Irgendwo: auf der Straße, im Autobus, an der Schlange vor der Kasse im Supermarkt. Am besten einen Menschen, der Ihnen auf den ersten Blick nicht besonders sympathisch erscheint.

Michael Max
ist Rektor des Bildungshauses St. Virgil in Salzburg

Blickänderung

Und dann denken sie sich: Er oder sie ist da, weil Gott „ja“ zu ihm oder zu ihr sagt. Jeden Moment, genauso wie zu mir. Dieser Mensch ist das Maß für Gott und seine Zuneigung. Und es gibt nichts, was ihn davon trennen könnte, genauso wenig wie mich selber.

Ändert das nicht auch meinen Blick – zumindest ein wenig? Die Fastenzeit ist der Weg hin zum Menschen. Zu mir selber und zum anderen. „Der Mensch ist das Maß“. Dieser Grundsatz ist richtig, wenn „der Mensch“ der oder die andere ist. Darin finden wir die Kraft für ein großes Programm der Fastenzeit: die Versöhnung.