Hungersnot im Südsudan

Themen: Myanmar, ein Jahr nach dem Regierungswechsel; Bürgerkrieg und Hunger im Südsudan; Kolumbien nach dem Krieg; Reformationsstadt Debrecen

Politik und Pagoden – Myanmar, ein Jahr nach dem Regierungswechsel

Vor einem Jahr wurde Htin Kyaw, ein enger Vertrauter von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, nach Jahrzehnten der Militärdiktatur als erster ziviler Präsident Myanmars angelobt. Goldene Tempel und Stupas, die eine wachsende Zahl von Touristinnen und Touristen anziehen, politische Öffnung und wirtschaftlicher Aufschwung.

Myanmar Dorf

ORF/Maria Harmer

Myanmar: Dorf in der Mittagssonne

Das ist die eine Seite von Myanmar, dem ehemaligen Burma, in dem 135 Ethnien leben. Das südostasiatische Land ist aber auch von einer jahrzehntelangen Militärherrschaft und von Jahre bzw. Jahrzehnte andauernden blutigen Konflikten geprägt. Etwa 20 verschiedene Rebellengruppen liefern der Armee in verschiedenen Landesteilen derzeit teils erbitterte Kämpfe. World Vision Österreich betreibt seit 2009 Gesundheits-, Bildungs- und Landwirtschaftsprojekte in Myanmar. - Gestaltung: Maria Harmer

Hungersnot im Südsudan

Der Südsudan ist der jüngste Staat der Welt, nachdem sich vor sechs Jahren der christliche Süden vom muslimisch geprägten Norden abgespalten hat. Doch seit drei Jahren herrscht im Südsudan Bürgerkrieg, mehr als drei Millionen Menschen sind geflohen und leben in Flüchtlingslagern anstatt ihre Felder bestellen zu können. Die Folge ist eine massive Hungersnot.

Südsudan Kinder Hungersnot

ORF/Alexandra Mantler

250.000 Kinder sind unterernährt, eine Million Kinder ist von Mangelernährung betroffen.

Vor allem Frauen und Kinder haben Zuflucht gefunden in der Pfarre des Salesianerpaters David Tulimelli. Vor zwei Jahren hat er in einem improvisierten Flüchtlingslager noch 3.500 Menschen beherbergt, mittlerweile sind es 18.000. Eine Hilfe, die ohne Unterstützung der österreichischen Caritas nicht möglich wäre, erzählt der Pater. - Gestaltung: Alexandra Mantler

Südsudan Kinder Salesianer-Pfarre

ORF/Alexandra Mantler

Im Areal der Salesianer-Pfarre nahe der Hauptstadt Juba haben vor allem Frauen und Kinder Zuflucht gefunden.

Kolumbien - Republik der Kriegskinder

Kolumbien macht derzeit gerade wieder Schlagzeilen: Nach einem verheerenden Erdrutsch ist die Zahl der Toten auf mehr als 250 gestiegen. Selbst die Farc-Guerilla hat überraschend ihre Mithilfe beim Wiederaufbau der Stadt Mocoa angeboten. Nach der historischen Einigung auf ein Friedensabkommen mit den FARC-Rebellen ist Bewegung gekommen in die kolumbianische Politik. Vergangene Woche hat das kolumbianische Parlament den Aufbau einer sogenannten „Sondergerichtsbarkeit für den Frieden“ beschlossen. Sie soll neben der bestehenden Staatsanwaltschaft die Umsetzung des Friedensabkommens durchsetzen.

Praxis
Mittwoch, 5.4.2017, 16.00 Uhr, Ö1

Dass das nicht so einfach sein dürfte, liegt nach mehr als einem halben Jahrhundert Kampf zwischen Guerillas und Paramilitärs, Mafias und Streitkräften auf der Hand. Mehrere Generationen lang hat der Konflikt das Land und das Leben der Menschen geprägt. Für viele Kinder heute ist der Kampf mit der Waffe immer noch selbstverständlich. In den Bergen oberhalb von Bogota lernen ehemalige Kindersoldaten und -soldatinnen - auf Initiative eines spanischen Theologen hin - mit den oft traumatischen Erfahrungen umzugehen und wieder auf eigenen Beinen zu stehen. - Gestaltung: Anne Herberg

Debrecen - das „calvinistische Rom“

Sie ist eine der 81 sogenannten Reformationsstädte Europas: Debrecen, die zweitgrößte Stadt Ungarns, im Osten des Landes, nur rund 30 km von der rumänischen Grenze entfernt. Der Ehrentitel ist ihr anlässlich des heurigen Reformationsjubiläumsjahres von der „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“ verliehen worden - als einer der bedeutendsten Städte der durch Martin Luther angestoßenen Reformation ab dem Jahr 1517. Debrecen gilt bis heute als Zentrum der evangelisch-reformierten, also auf Johannes Calvin zurückgehenden Kirche in Ungarn: „Calvinistisches Rom“ wird sie deshalb auch gerne genannt. Gleichzeitig mit dem heurigen Reformationsjubiläum wird in Debrecen auch der offiziellen Begründung der reformierten Kirche in Ungarn vor 450 Jahren gedacht. - Gestaltung: Judith Fürst

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 5.4.2017 zum Nachhören:

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