Palmsonntag, Pessach und Passionsgeschichte

Themen: Buch „Der Prozess Jesu aus jüdischer Sicht“; Das jüdische Pessach-Fest; Hohe Feiertage in Jerusalem; Papst Benedikt XVI. wird 90; Bibelessay von Regina Polak

Ein Bild für das Lebensdrama: Palmsonntag und Passionsgeschichte

Ab dem Palmsonntag wird traditionell im Christentum das Leiden und Sterben Jesu thematisiert, bevor zu Ostern seine Auferstehung gefeiert wird. Ein Bild, so sehen es manche, auch für das menschliche Leben im Ganzen, für das Lebensdrama: Verzweiflung, Scheitern und Alltagspassionen - durch sie muss man durch, doch sie müssen nicht das letzte Wort haben.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 9.4.2017, 7.05 Uhr, Ö1

Liest man in den Evangelien im Zweiten oder Neuen Testament der Bibel nach, so folgt bald auf den gefeierten Einzug Jesu in Jerusalem am sogenannten Palmsonntag seine Verhaftung und sein Prozess. Dass alles rund um das Feiern des jüdischen Pessachfestes geschildert wird, liegt unter anderem an der theologischen Absicht der judenchristlichen Verfasser, Jesus als das neue Pessach-Lamm darzustellen. Eine jüngere jüdische Perspektive auf die Passionsgeschichte des Jesus von Nazareth hat 1968 erstmals der deutsch-israelische Star-Jurist und Menschenrechtsexperte Chaim Cohn geboten. Sein Standardwerk „Der Prozess und Tod Jesu aus jüdischer Sicht“ war lange vergriffen und ist nun in deutscher Übersetzung neu aufgelegt worden. Anita Polak hat es gelesen.

Vom Tod zum Leben, von der Knechtschaft in die Freiheit: Das jüdische Pessach-Fest

Dass das christliche Ostern und das jüdische Pessach, das in diesem Jahr am Montagabend, 10. April, beginnt, sowohl zeitlich als auch inhaltlich nahe beieinander liegen, hat sowohl theologische als auch religionsgeschichtliche Gründe. Aber es gibt noch einiges mehr, was die beiden Feste verbindet. Wolfgang Slapansky hat sich bei Ulrike Kammerhofer, der Leiterin des Salzburger Landesinstituts für Volkskunde, informiert. Sie ist Herausgeberin des Buches „Feste, Bräuche, Feiertage der Religionen in Österreich - wie, wann, wozu“.

Eine Stadt, die drei Religionen heilig ist: Hohe Feiertage in Jerusalem

Wie gerade in diesen Tagen in Jerusalem gefeiert wird, in jener gleich drei Religionen heiligen Stadt, das hat Pater Nikodemus Schnabel Judith Fürst bei einem seiner Wien-Besuche erzählt. Pater Nikodemus weiß das aus erster Hand, lebt er doch auf dem Berg Zion in Jerusalem und leitet dort als Prior-Administrator die Dormitio-Abtei, ein Benediktiner-Kloster. Ein doppelt ungewöhnliches Leben, reich an Erlebnissen und Erfahrungen.

Geburtstag in Rom: Ein Papst wird 90

In Rom bereitet man sich derzeit nicht nur auf die österlichen Tage, sondern auch auf einen besonderen Geburtstag vor: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird 90 - und das am Ostersonntag. Wie das gefeiert wird und was Papst Benedikt damit verbindet, hat ORF-Rom-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder Kurienerzbischof Georg Gänswein gefragt. Er ist Präfekt des Päpstlichen Hauses und damit Protokollchef des aktuellen Papstes - sowie Privatsekretär des emeritierten Papstes.

Bibelessay zu Matthäus 21, 1 - 15: Vision einer Friedenszeit

Die Erzählung vom gefeierten Einzug Jesu in Jerusalem wird in den Kirchen des Westens traditioneller Weise am Palmsonntag gelesen. Sie bezieht sich auf eine Vision des alttestamentlichen Propheten Sacharja. Die Theologin und Religionssoziologin Regina Polak erläutert, warum.

Bibelessay zu Matthäus 21, 1 – 15

Moderation: Doris Appel

Erfüllte Zeit 9.4.2017 zum Nachhören:

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Buchhinweise:

  • Chaim Cohn, „Der Prozess und Tod Jesu aus jüdischer Sicht“, Verlag Suhrkamp
  • Ulrike Kammerhofer-Aggermann, Michael J. Greger (Hgg.), „Feste, Bräuche, Feiertage der Religionen in Österreich - wie, wann, wozu?“, Salzburger Beiträge zur Volkskunde 22, volkskunde.slivk@salzburg.gv.at, Salzburger Landesinstitut für Volkskunde Michael-Pacher-Straße 40, A-5020 Salzburg, Tel.: +43-662-8042-2351 Fax: DW 3079