Immer von neuem
Gedanken für den Tag 15.4.2017 zum Nachhören:
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Immer von neuem
Immer von neuem Sterben
und auferstehn
Die Fremde meine Heimat
Unbekannte meine Geschwister
Ich bin eine Tote
die lebt
und das Leben liebt.
Tag der Stille
Karsamstag ist traditionell der Tag der Stille. Der Tag, an dem das Leid zu Ende aber das große Fest noch nicht angebrochen ist. Es ist die Brücke zwischen Tod und neuem Leben, Karfreitag und Ostersonntag. Tod und Auferstehung gehören untrennbar zusammen. Es ist nicht die Ruhe vor dem Sturm sondern nur Ruhe und vielleicht auch Erwartung, aber vorläufig scheint alles zu Ende.
Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich
Menschen machen die Erfahrung, immer wieder zu sterben aber auch jene, zu neuem Leben erweckt zu werden. Nicht mehr ins Gewohnte zurückfallen, die Fremde kann zur Heimat und Unbekannte können meine Geschwister werden. Jesus ist in seinem Leben immer wieder über Grenzen gegangen, hat Grenzerfahrungen gemacht oder hat von Menschen gesetzte Grenzen ignoriert.
Diese Haltung hat ihn ans Kreuz gebracht aber damit nicht genug. Er hat auch nicht die Pforten der Unterwelt respektiert. Nach christlicher Lehre ist er hinabgestiegen in das Reich des Todes und hat damit der Hölle selbst ein Ende gesetzt. Seine Liebe zu den Menschen, den noch Lebenden und den schon Toten, auch seine Liebe zu den Gott-Verlassenen ist buchstäblich grenzenlos. Ich vertraue darauf, dass diese Liebe stärker ist als der Tod. Sie überwindet alles Böse, alle vom Menschen gemachten Höllen.
Und lässt die Welt in neuem Licht erscheinen, in österlichem Licht der Auferstehung.
Buchhinweis:
Karl-Heinz Ronecker/ Wolfgang Brinkel (Hg.), „Wer wälzt uns den Stein? Erzählungen, Gedichte und Meditationen zu Ostern“, Chr. Kaiser Verlag
Musik:
Werner Thomas/Violoncello und Carmen Piazzini/Klavier: „Andante - 3. Satz“ aus: Sonate für Violoncello und Klavier in g-moll op. 19 von Sergej Rachmaninoff
Label: Calig 50871