Aufstehen und Auferstehen

Verschlafen hat wohl schon jeder einmal. Und dem einen oder der anderen fällt das Aufstehen immer schwer – egal zu welcher Uhrzeit. Aufstehen liegt schon allein sprachlich ganz nahe bei der „Auferstehung“, die gläubige Christinnen und Christen zu Ostern feiern.

Morgengedanken 20.4.2017 zum Nachhören:

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„Kann man die Auferstehung verschlafen?“, fragen Jugendliche, die sich auf die Firmung vorbereiten. Ich habe ihnen das Wort „Auferstehung“ vorgelegt und sie gefragt, was ihnen dazu einfällt. Die Auferstehung, das Aufstehen verschlafen. Du bleibst einfach liegen. Drehst dich auf die andere Seite und schläfst weiter.

Christian Öhler
ist römisch-katholischer Pfarrer von Bad Ischl und Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Oberösterreich

Sinn des Lebens

Es macht dir keinen Spaß aufzustehen, weil du unangenehmen Sachen aus dem Weg gehen willst. Ein Test muss geschrieben werden. Das zur Schule Gehen freut einen nicht. Wird es bei der Auferstehung von den Toten auch so sein? „Wenn etwas Schönes kommt, dann lass ich mich gerne aufwecken“, sagt einer aus der Runde. Wenn ich empfangen werde, egal wer ich bin und woher ich komme. Wenn das Leben im Paradies wie Schokolade schmeckt.

Wenn ich selbst entscheiden kann. Selbstbestimmt leben statt mich ständig nach dem richten müssen, was die anderen wollen. Rechenschaft über mein Leben werde ich wohl auch ablegen müssen. Mich verantworten. Also doch eine Art Test? Eine aus der Runde meint, davor brauche man sich nicht zu fürchten, denn: Wer an die Auferstehung glaubt, denkt sowieso anders, sozialer. Und den Sinn des Lebens versteht man auch anders.