Musik und Offenbarung

Ostern – das christliche Fest der Auferstehung – stand in der vergangenen Woche im Mittelpunkt der Morgengedanken. Zum Abschluss zieht heute Christian Öhler einen Vergleich zur „Himmelsmacht“ der Musik.

Morgengedanken 22.4.2017 zum Nachhören:

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Ich nehme Gesangsunterreicht, spiele leidlich Klavier und frage mich beizeiten: Wie kommt gute Musik eigentlich zustande? Es ist nicht nur eine Frage der Technik und des Übens, auch nicht nur eine Frage besonderer musikalischer Veranlagung. Vielmehr hängt alles davon ab, wie durchlässig ich selber beim Spielen für die Musik bin.

Christian Öhler
ist römisch-katholischer Pfarrer von Bad Ischl und Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Oberösterreich

Variationen zur Auferstehung

Musiker wissen, dass sich Musik nicht durch noch so verbissenen Eifer und harte Anstrengung machen lässt. Die Disziplinierung der Hände, der Finger, des Atems – all das zielt darauf ab, diese Disziplinierung vergessen zu machen. Obwohl Musik zweifellos von uns produziert wird, erleben wir sie in ihrer gelungenen Form als eine Art „Offenbarung“. Es erschließt sich uns eine Wirklichkeit, über die wir nicht verfügen können. So wie in der Liebe, in der Geburt und im Tod. In all diesen Erfahrungen ahnen wir eine Dimension jenseits von Raum und Zeit.

Mit dem morgigen zweiten Ostersonntag endet die sogenannte Osteroktave. In der Musik besteht die Oktave aus zwölf Halbtönen. Alle Kompositionen bauen darauf auf. So wie das Christentum mit dem Glauben an die Auferstehung steht und fällt. Viele gute Einfälle, Variationen zum Thema Auferstehung. Das wünsche ich uns für die kommende, die österliche Freudenzeit. Sie dauert ja noch bis einschließlich Pfingsten.