Ins kalte Wasser springen

Diese Redensart beschreibt angeblich die beste Art, sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Immer wieder etwas Neues lernen – nicht aufgeben. Und zu zweit geht vieles einfacher.

Morgengedanken 30.4.2017 zum Nachhören:

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Ich bin an einem kleinen Badesee aufgewachsen. Zu meinen Kindheitserinnerungen zählen das Schwimmen im Sommer und das Eislaufen im Winter und die lange Zeit dazwischen, wo wir Kinder uns entweder nach dem einen oder dem anderen sehnten.

Barbara Haas
ist Leiterin des Bildungshauses St. Michael der Diözese Innsbruck

Neues lernen

Wir Kinder hatten viel Freiraum, wo wir weder beaufsichtigt, ermahnt, angespornt oder gefördert wurden. Wir lernten in unserem Tempo unsere kleine Welt kennen. Meine Freundin und ich waren etwa fünf Jahre alt, ausgestattet mit Badeanzug, Handtuch und Schwimmflügeln genossen wir die Sommertage und wir wollten unbedingt alleine schwimmen lernen. Dazu schmiedeten wir einen Plan. Wir übten das Schwimmen ohne Schwimmhilfen. Nach etwa einer Woche waren wir soweit – wir konnten uns über Wasser halten. Das war unser Geheimnis – wir erzählten niemandem davon. Wir wollten besser werden, sicherer schwimmen.

Nach weiterem Training berichteten wir unseren Eltern, dass wir schwimmen können. Der Schwimmlehrer bekam den Auftrag, uns zu überprüfen. Wir bestanden den Test. Die Reaktion unserer Eltern war pragmatisch und knapp: „Gut, dass ihr schwimmen könnt, das ist wichtig!“ Im übertragenen Sinn habe ich oft in meinem Leben Schwimmen gelernt. Es galt etwas Neues zu lernen, die Angst zu überwinden, miteinander zu planen, zu wiederholen, zu üben und einander Mut zuzusprechen.