Kommunikation und Wahrheit

Donald Trumps „Fake News“ und „Alternative Wahrheiten“ führen zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung, da sie die Medien unglaubwürdig erscheinen lassen. Bei der Wahrheit zu bleiben und Verantwortung zu tragen, sollte die Devise der Medien sein, damit man dieser Stimmung entkommen kann.

Morgengedanken 19.5.2017 zum Nachhören:

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Mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump hat auch eine neue Form der politischen Kommunikation Einzug gehalten. Er twittert. In wenigen Sätzen skizziert er seine Pläne. Diese Kurznachrichten lassen aber einen großen Interpretationsspielraum zu. Außerdem haben er und sein Team den Begriff der „alternativen Fakten“ eingeführt. Wenn ihnen ein Bericht, der den Tatsachen entspricht, nicht passt, beschuldigen sie Medien, die Unwahrheit, sogenannte „fake news“ zu verbreiten.

Gerald Heschl
ist Chefredakteur der Kärntner Kirchenzeitung „Sonntag“

Wege der Versöhnung aufzeigen

Damit werden Medien verdächtig gemacht. Leser, Hörer und Seher wissen nicht mehr, wem sie glauben sollen. Ich halte es da mit der Devise des Johannesevangeliums: „Die Wahrheit wird euch befreien.“ Selbst der mächtigste Präsident der Welt wird irgendwann erkennen müssen, dass Lügen kurze Beine haben. Der Papst mahnt, dass gerade jene, die politische Verantwortung tragen, wachsam sein sollen in ihren Äußerungen gegenüber Andersdenkenden. Er spricht davon, dass sie nicht der Versuchung nachgeben sollen, „Öl ins Feuer des Misstrauens, der Angst und des Hasses zu gießen“.

Natürlich gilt dies im selben Ausmaß für Medien. Sie sollen wahrheitsgemäß berichten und nicht mittels Kampagnen selbst Politik machen. Auch für eine Kirchenzeitung sind die Worte des Papstes Wegweiser. Anstatt Hass und Misstrauen Platz zu geben, gilt es, durch positive Berichterstattung Wege der Versöhnung aufzuzeigen.