Sonntag als Pause

Die Schulferien haben begonnen. Für mich ein Anlass, Ihnen einige Gedanken zum Thema Ruhe – Pause – Muße vorzulegen.

Die meisten haben ja heute mehr Freizeit als früher. Trotzdem scheint die wirklich freie Zeit weniger geworden zu sein. In der Freizeit wird alles Mögliche geplant. Nach dem Arbeitsstress kommt der Freizeitstress. Die Freizeit ist nicht selten wie Arbeit, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Gilbert Schandera
ist Pfarrmoderator in Reichenau im Mühlkreis

Zeit der Muße

Manche Denker in der Antike sprechen dagegen von der Muße, der wirklich freien Zeit. Nach der Erwerbsarbeit UND nach der Erholung kommt diese freie Zeit. Wohlgemerkt: NACH der Erholung. Die Erholung gehört noch zur Arbeit. Dadurch renken sich Leib und Seele ein. Dann erst sind wir fähig, das Leben tiefer zu erspüren. In der Muße, der ganz ruhigen Zeit, werden wir offen für die Wichtigkeiten des Lebens, u. a. auch für den größeren Blick, für die Religion.

Der christliche Sonntag wäre als eine solche freie Zeit gedacht. Dazu sagt Martin Luther: „Gott wird durch nichts mehr gedient als durch Muße.“ Ich ergänze noch „und durch den Gottesdienst“. Wir dürfen uns auf keinen Fall den Sonntag als Mußezeit nehmen lassen.

Morgengedanken 9.7.2017 zum Nachhören:

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