Haben oder Sein

Haben oder Sein? Unter diesem Titel gibt es ein Buch. Es stellt den Begriff „Aktivität“ in Frage.

Wer sich dem Streben nach Geld, Besitz und Stellung hingibt, der gilt ja bei uns als normal. Das sei aber ein Zeichen dafür, dass unsere Zeit abnormal ist, sagt der Autor Erich Fromm.

Sehen wir um uns nicht viele Menschen, die den Anforderungen nach Leistung gar nicht mehr gewachsen sind? Das Problem ist dieses Haben-Wollen. Es artet aus in Egoismus und immer mehr will man besitzen. Dem gegenüber stellt Fromm die Haltung des „Seins“. Das bedeutet: in sich selber ruhen, gelassen sein und genügsam, sich freuen über das, was man hat.

Gilbert Schandera
ist Pfarrmoderator in Reichenau im Mühlkreis

Du bist am Ende was du bist

In dem Sinn hat ein religiös–gläubiger Mensch eine gute Voraussetzung für diese Haltung des „Seins“. Ein Christ weiß sich von Gott geliebt und angenommen. Er hat es nicht nötig, im Haben zu bleiben. Er braucht auch nicht gieren nach dem, was ihm vielleicht Bedeutung verleiht. So kann er ruhig Pausen machen, ohne Angst, etwas zu versäumen. Darin spürt er erst das gute, erfüllte Leben. Eine alte Erfahrung sagt: „Du bist am Ende was du bist, nicht, was du hast.“

Morgengedanken 10.7.2017 zum Nachhören:

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